Buzzimeyer grüßt Nana Obskouri!

■ Für Sie ausgesucht: eine Woche Musik und Schrott in Bremen undsoweiter

Das Konzert der S.O.S. Band fällt ja leider aus. Dafür kommen aber zwei Veteranen, die in den 70er Jahren Jazzgeschichte geschrieben haben: Philip Catherine und Miroslaw Vitous, heute im KITO, 21 Uhr. Der Belgier Catherine gehörte damals zu den innovativsten Gitarristen der europäischen Jazzrockszene. Und der Prager Bassist Miroslav Vitous ist als gewesenes Gründungsmitglied der legendären „Weather Report“ längst ein Denkmal.

Georg Ringswandl, dieser bayerische Exzentriker mit Gitarre, wird in Bremen wohl von ganz besonders vielen Menschen als komisch empfunden: Er bleibt gleich vier Tage (Schauburg, heute bis Sonntag, jeweils 21 Uhr).

Gar nicht komisch findet sich Nana Mouskouri. Seit Jahrzehnten ist sie darauf abonniert, biederes Liedgut kraft sorgfältiger Imagepflege zu hehrem Anspruch aufzublasen. Wer's mag, gehe heute in die Glocke (20 Uhr).

Geradezu harmlos erscheint gegen dieses Dreierpack die Gruppe Sailing Ears, die heute abend die Freunde lauten Mainstreams mit Hardrock und Heavy Metal erfreuen wird (Naturfreundehaus, 21 Uhr).

Der Freitag bietet erstens den Bremern die einheimischen Buzzi Colada, deren Pop so seicht ist wie ihr Name (Cafe Kür, 20.30 Uhr) — und zweitens den Bremerhavenern eine echte Erscheinung: Hannes Wader ist immer noch nicht vom Deich gefallen (Folk-Treff, 20 Uhr).

Am Samstag stellt DACAPO den Pianisten Holger Mantey zusammen mit dem holländischen Johan Huising Kwartet vor (Weserterrassen, 20 Uhr). Reggae-Fans fahren vielleicht ins südliche Landesbergen zu Dub Division (Szenerie 21.30 Uhr).

Und wer mag Purple Schulz? Keine Ahnung, ich will's auch gar nicht wissen. Trotzdem sind sie (neben Georg, dem Arzt aus Bayern) das Highlight des Sonntags (Modernes, 20 Uhr).

Mit den Boss Hog aus New York und ihrer nun wahrlich attraktiven Sängerin geht es am Montag im Wehrschloß dann endlich wieder hart zur Sache (20 Uhr). Hart wird's auch an der Kasse der Stadthalle: Herbie Grönemeyer ist ausverkauft, warum, weiß der Himmel.

Bleibt noch der Hinweis auf Nokoko Ye aus Westafrika und auf die Tatsache, daß die tiefschwarzen Konzerte im Lagerhaus von Kennern, die beim Tanzen gern so richtig schwitzen, schon seit langem hochgeschätzt werden (Mittwoch, 27.02., 20.30 Uhr). Oder lieber nochmal Nana, im Docks zu Hamburg, um achte? rak