Sehr geehrter Herr Grobecker

■ Ungeschriebene Bewerbung an den Finanzsenator (2)

Sehr geehrter Herr Grobecker, ich möchte mich gerne beruflich verändern und habe der Presse entnommen, daß Sie dafür der kompetente Ansprechpartner in Bremen sind. Meine bisherige Arbeit im Bereich Gewalt gegen Frauen und im Bereich der sog. Frauenförderung ist sowohl vom Gegenstand als auch vom Ergebnis her deprimierend. Höher dotierte Stellen gibt es an der Uni nicht und außerdem nehmen es mein Rektor und der Senator mit den sogenannten Formalqualifikationen, Promotion und Habilitation, sehr genau — jedenfalls, wenn es um Frauen geht! Und offen gesagt, hat mein Rektor nicht vor, in den Sack zu hauen und mein Senatsdirektor auch nicht.

Um meine Zukunft in jeder Hinsicht befriedigender zu gestalten, schwebt mir eine verantwortliche Position an der Schnittstelle zwischen Politik und Wirtschaft vor. Wenn ich ganz offen einen konkreten Wunsch äußern darf: Ich möchte gern Protokollchefin des Schaffermahls weren. Ich bringe hierfür auch gesicherte Qualifikationen mit, weil ich in einem Weinhandel aufgewachsen bin.

Erwartungsfroh sehe ich einer positiven Antwort entgegen. Ihre Sabine Klein-Schonnefeld (Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Universität Bremen)

P.S.: Angesichts der gestrigen Bürgerschaftsdebatte möchte ich Ihnen eine positive Entscheidung mit dem Hinweis erleichtern, daß auch ich eine Uni-Stelle mitbringen könnte, die allerdings ebenfalls einer kleinen Aufbesserung bedürfte.