Air France liebt den deutschen Kranich

■ Aufgabe der Mehrheitsbeteiligung an EuroBerlin

Paris. Die französische Fluggesellschaft Air France hat angekündigt, daß sie jetzt nach der deutschen Vereinigung ihre Mehrheitsbeteiligung an der EuroBerlin zugunsten einer Kapitalparität (50/50) mit der Lufthansa aufgeben will. Beide Gesellschaften wollen damit ihren Willen zur Zusammenarbeit noch stärker zum Ausdruck bringen, teilte die Air France nach einer Sitzung des Verwaltungsrates mit. EuroBerlin wurde im November 1988 von Air France (51 Prozent) und Lufthansa (49 Prozent) für Flüge zwischen Berlin und den großen Städten der Bundesrepublik gegründet, die seinerzeit den Fluggesellschaften der westlichen Alliierten vorbehalten waren. Über die mehrheitlich französische EuroBerlin konnte die Lufthansa in den Berlinverkehr einsteigen. Mit dem Wegfall des alliierten Monopols seit der Wiedervereinigung am 3. Oktober kann die Lufthansa diese Strecken direkt bedienen. Air France und Lufthansa sind laut Kommunique entschlossen, die junge Gesellschaft am Leben zu erhalten, da sie ihre Wirtschaftlichkeit bewiesen habe. Sie fliegt mit geleasten Maschinen der britischen Monarch und britischen Besatzungen, die billiger sind als deutsche und französische Crews. Die beiden Aktionäre haben sich darauf verständigt, daß das Tochterunternehmen ab 1. April 1991 von Berlin aus im Auftrag der beiden Muttergesellschaften fliegt: für die Lufthansa nach Düsseldorf, Stuttgart und Hamburg sowie für die Air France nach Düsseldorf. afp