: Massenhaft Gefangene
■ Alliierte reden von 20.000 Gefangenen
Riad (ap/dpa) — Die angeblich größte Sorge der US-Soldaten am Ende des zweiten Tages der „Schlacht um Kuwait“: Wohin mit den ganzen Gefangenen? Mindestens 20.000, so Amerikaner und Saudis am Montag mittag, hätten sich bereits ergeben und es werden immer mehr. Nur zehn Stunden nach dem Einmarsch waren es 5.500, nach 24 Stunden war die Zahl bereits auf mehr als 10.000 emporgeschnellt. Dadurch wurde der Vormarsch der Alliierten verlangsamt und logistische Verwicklungen geschaffen, die US-Verteidigungsminister Richard Cheney als „eines unserer größten Probleme“ beschrieb. „Sie kommen und kommen ohne Unterlaß“, stellte ein erstaunter Stabsoffizier im Hauptquartier der 1. Division der Marines fest. Pentagonvertreter prophezeiten, im weiteren Verlauf der Bodenoffensive sei vielleicht sogar mit mehr als 100.000 Kriegsgefangenen zu rechnen. „Wir hoffen nur, daß sich nicht alle auf einmal ergeben“, sagte ein US-Sprecher.
Die Gefangenen der Amerikaner werden in zwei Lager, die im Soldatenjargon „Brooklyn“ und „Bronx“ genannt werden, am östlichen und westlichen Ende der saudiarabischen Nordgrenze untergebracht. Dort werden sie erst einmal verhört und erkennungsdienstlich behandelt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen