WirtschaftsNotizen

EPW-Betriebsrat

fordert Sanierung

Die Betriebsbesetzung der Elektro- Physikalischen Werke (EPW) in Neuruppin werde „bis zum bitteren Ende“ fortgesetzt, die Produktion laufe aber weiter. Das kündigte Betriebsratsvorsitzender Erhard Schwirz an. Eine Delegation „belagere“ seit dem Vormittag die Treuhandanstalt in Berlin und „harre dort aus, bis verbindliche Auskünfte über das weitere Vorgehen erteilt werden“. Der Kurs der Treuhand — Liquidation des Betriebes bei 100 Prozent Entlassungen — sei falsch und unnötig, sagte Schwirz.

ESSAG investiert

238 Millionen Mark

Die Energieversorgung Spree Schwarze Elster Aktiengesellschaft (ESSAG) wird 1991 in Energie- und Wärmeversorgungsnetze sowie eigene Erzeugeranlagen 238 Millionen DM investieren. Die Summe bringt das in Südbrandenburg, Nordsachsen und in Jessen im Land Sachsen-Anhalt tätige Unternehmen aus eigenen Mitteln auf. Als ermutigendes Zeichen für die Region bezeichnete am Montag ESSAG-Aufsichtsratsvorsitzender Herbert Reinhard den Beschluß der Ratssitzung. Soweit wie möglich, versicherte Reinhard, werden Aufträge an örtliche und regionale Firmen vergeben. Ein Drittel der Investitionen fließe in die Modernisierung der Hoch-, Mittel- und Niederspannungsnetze. 37 Prozent würden für die Stabilisierung der Fernwärmeversorgung aufgewandt.

Konkurslehrlinge sollen aufgefangen werden

Nach Schätzungen der Industrie- und Handelskammer Erfurt sind im Gebiet des ehemaligen Bezirkes Erfurt und in den „neuthüringischen“ Kreisen Artern, Altenburg und Schmölln rund 3.000 Ausbildungsplätze durch drohenden Konkurs oder Schrumpfung der Betriebe bedroht. Die konkursgefährdeten Lehrlinge wollen die Industrie- und Handelskammer Erfurt (IHK) und die Arbeitsverwaltungen gemeinsam mit den Unternehmen in einem Ausbildungsverbund „auffangen“.

Tag des Arbeitsamtes auf der Oderland-Messe

Zu den 175 Ausstellern auf der Oderland-Messe in Frankfurt (Oder) gehört das zuständige Arbeitsamt. Der Informationsstand und die Beratung durch Fachleute wird von den Besuchern rege genutzt. Dort soll das Bemühen des Arbeitsamtes sichtbar gemacht werden, über Fortbildung und Umschulung sowie Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen den Arbeitsmarktproblemen zu begegnen.

Adam-Schwaetzer: Wohnungen privatisieren

Nur durch eine schnelle Privatisierung könne nach Ansicht von Bundeswohnungsbauministerin Irmgard Adam-Schwaetzer der beklagenswerte Zustand vieler Häuser und Wohnungen in den neuen Bundesländern verbessert werden. Die Bundesregierung wolle deshalb den Menschen ihre Wohnungen zu einem „sehr niedrigen Preis“ anbieten, wenn sie sich bereit erklärten, sie instandzusetzen und zu modernisieren, sagte die Politikerin in einem Interview mit dem 'Leipziger Tageblatt‘. Außerdem sei es bedauerlich, daß die Kommunen nach wie vor Großbesitzer von Wohnungen seien. Sie hätten den Bestand längst privaten oder genossenschaftlichen Unternehmen übertragen müssen, meinte Frau Adam- Schwaetzer.