Mehr Briketts für frierende Ostberliner

■ Der Brennstoffbezug für die Einwohner Ost-Berlins wurde erleichtert/ Ab sofort stehen jedem Haushalt 15 Zentner zu

Berlin. Die EinwohnerInnen Ost- Berlins brauchen ab sofort nicht mehr zu frieren. Wirtschaftssenator Meisner teilte gestern mit, daß der Brennstoffbezug für die Bürger im Ostteil der Stadt erleichtert werden soll. Pro Haushalt werden ab sofort beim Kohlenhändler 15 Zentner statt wie bisher zehn Zentner zu subventionierten Preisen abgegeben.

Der Preis pro subventionierter Tonne Briketts liegt im Osten bei etwa 90 Mark, im Westen dagegen bei über 350 Mark. Das Problem in Ost-Berlin lag bisher darin, daß die Brikettbezieher nur die subventionierte Menge von 10 Zentnern bei ihren Kohlenhändlern kaufen konnten. Mehr wurde ihnen nicht geliefert, auch wenn sie sich bereiterklärten, marktübliche Westpreise zu bezahlen. Wer mehr als zehn Zentner benötigte, mußte einen Antrag beim Senat stellen und begründen, warum er mehr als die pro Wohnung zugeteilte Einheitsmenge benötigte. Besonders absurd: Dem Bewohner einer Einraumwohnung standen die zehn Zentner genauso zu wie einer sechsköpfigen Familie in einer Mehrzimmerwohnung. Das verrückte Verteilungssystem ist übrigens kein Relikt aus SED-Zeiten sondern eine Erfindung des neuen Senats.

Meisner hat sich nun erfolgreich dafür eingesetzt, daß ab Anfang März neben der subventionierten Menge Kohlen auch weitere Briketts zu Marktpreisen abgegeben werden dürfen. ccm