Mehrwert für KindergärtnerInnen und SozialarbeiterInnen

Berlin (taz) — KindergärtnerInnen und SozialarbeiterInnen, ErzieherInnen und SozialpädagogInnen können sich auf eine baldige und kräftige Erhöhung ihrer Bezüge freuen. Die Gewerkschaft ÖTV und die öffentlichen Arbeitgeber haben sich am Dienstag abend auf einen neuen Tarifvertrag für die Erziehungs- und Sozialberufe geeinigt, der eine deutliche Höherbewertung dieser Berufsgruppen beinhaltet. Die Einkommensverbesserungen liegen je nach Berufsgruppe zwischen 240 und 420 Mark. Durch den neuen einheitlichen Tarifvertrag werden die bisher zwei Tarifverträge für die Erziehungs- und die Sozialberufe abgelöst. Er ist Teil der Bemühungen der ÖTV, die unterbewerteten Pflege- und Sozialberufe, überwiegend Frauenarbeiten, finanziell und damit auch sozial aufzuwerten. Die ursprüngliche Forderung der ÖTV war, die tarifliche Einstufung, beispielweise von ErzieherInnen, um zwei Vergütungsgruppen anzuheben. Durchgesetzt wurden die Streichung der niedrigen Eingangsstufe und die bisher nicht mögliche Höherstufung nach drei Berufsjahren. Außerdem soll es nach weiteren vier Berufsjahren eine Zulage von fünf Prozent geben. SozialarbeiterInnen sollen nach zweijähriger Berufstätigkeit in die nächsthöhere Vergütungsgruppe aufsteigen und nach weiteren sechs Jahren eine Zulage von 140 Mark erhalten. Das für Tarifpolitik zuständige Vorstandsmitglied der ÖTV, Willi Hanss, meinte, damit sei ein wichtiger Schritt zur „gesellschaftlichen Anerkennung der Sozial- und Erziehungsberufe gemacht“. Die ÖTV hatte immer wieder auf die teilweise dramatische Personalnot in Kindergärten und anderen Sozialeinrichtungen hingewiesen, die durch schlechte Bezahlung und Arbeitsbedingungen verursacht sei. marke