Bilinguale Schule

■ Aber: Kippenberg-Gymnasium wird aufgelöst

Der „Schulfrieden“ in Schwachhausen stand gestern auf der Tagesordnung der Bildungsdeputation. Beschlossen wurde schließlich mit der Vorlage der SPD ein Kompromiß zwischen dem Wunsch von SchülerInnen, LehrerInnen und Eltern nach dem Erhalt zweier eigenständiger Gymnasien in der Hermann-Böse-Str. und am Kippenberg und der Vorschrift des Schulgesetzes, das Bremer Schulwesen überall auf Schulzentren umzustellen. CDU, FDP und Grüne mochten — wenn auch aus unterschiedlichen Gründen — dem SPD-Kompromiß trotzdem nicht zustimmen.

Künftig wird es in Schwachhausen ein Schulzentrum Kippenberg geben, in das auch die Haupt- und Realschule Lothringer Straße integriert wird. SchülerInnen der Gymnasialklassen werden jedoch trotzdem von der fünften bis zur dreizehnten Klasse im Gebäude des ehemaligen Gymnasiums Kippenberg unterrichtet. Eine enge Kooperation der Schulstufen ist innerhalb des Schulzentrums, das weiterhin räumlich getrennt bleiben wird, nicht vorgesehen.

In der Hermann-Böse-Straße wird zudem als Bonbon für GymnasiastInnen aus Schwachhausen und Umzu ein bilingualer Bildungsgang für 60 SchülerInnen eingerichtet. Auch am Nord-Bremer Schulzentrum Lerchenstraße und am Schulzentrum Habenhausen werden je 60 bilinguale SchülerInnenplätze geschaffen.

FDP und CDU kritisierten nach der Entscheidung den „Wortbruch“ des Senats, der vor der Bürgerschaftswahl 1987 noch den Erhalt eines eigenständigen Schwachhauser Gymnasiums versprochen hatte. Der grüne Bildungsdeputierte Hans-Joachim Sygusch hatte in der Sitzung ironisch beantragt, das neue „Schulzentrum Kippenberg“ besser „Gymnasium an der Schachhauser Heerstraße“ zu nennen, denn von einem wirklichen „Schulzentrum“ könne nach dem beschlossenen Kompromiß doch keine Rede mehr sein. Ase