Militärs danken Medien

■ Medien wurden zur Waffe gegen Saddam Hussein

Riad (afp) — Die Medien wurden während des Golfkrieges ungefragt zur Waffe gegen Iraks Staatschef Saddam Hussein. Wie der Oberbefehlshaber der alliierten Streitkräfte am Golf, US-General Schwarzkopf, jetzt zugab, wurde die Presse gezielt manipuliert. Dadurch sollte Bagdad über die wahren militärischen Absichten der Alliierten getäuscht werden und falsche strategische Schlüsse ziehen. Das sei auch gelungen. Schwarzkopf „dankte“ den Medien, daß sie zu Beginn des Krieges die alliierte Streitmacht sowie deren militärischen Erfolge so eindrucksvoll beschrieben hätten, daß der Feind von Gegenangriffen abgesehen habe. Zu diesem Zeitpunkt seien die Alliierten nach seiner Ansicht sehr wohl verwundbar gewesen. Vor allem bei der Vorbereitung der Landoffensive seien die Iraker dank ausgiebiger Presseberichte übertölpelt worden. Die Alliierten hätten mit Hilfe der Medien ein „gigantisches Täuschungsmanöver“ vorbereitet und umgesetzt. Dank falscher Meldungen hätten die irakischen Besatzer mit einem riesigen Landungsunternehmen an der Küste Kuwaits gerechnet. Auch die besonders ausgewählten „Pool-Journalisten“ seien an der Nase herumgeführt worden, hieß es weiter. Diese seien immer wieder an den selben Frontabschnitt geführt worden. Die saudisch-irakische Grenze hätten sie nicht zu Gesicht bekommen.