Flüchtet Saddam in die Kashba?

■ Der irakische Diktator soll sich mit Rücktrittsgedanken tragen und ein Exil in Algerien erwägen

Paris (afp) — Der irakische Staatspräsident Saddam Hussein könnte bereits in den nächsten Tagen abtreten und sich mit Zustimmung der Alliierten ins Exil nach Algerien begeben. Das will die Pariser Abendzeitung 'Le Monde‘ wissen. Diesbezügliche Verhandlungen der USA und ihrer Verbündeten mit „aktiver Hilfe“ Moskaus sollen kurz vor dem Abschluß stehen. Aus Verbitterung darüber, von den Sowjets fallengelassen worden zu sein, soll sich Saddam Hussein am Abend des 27. Februar erkundigt haben, ob Algerien ihm eventuell politisches Asyl gewähren würde. Wenige Stunden später habe Algerien eingewilligt — unter der Voraussetzung, daß die Nachfolger des irakischen Präsidenten dieser Lösung zustimmen und die Alliierten darauf verzichten, Saddam Hussein wegen Kriegsverbrechen zur Rechenschaft zu ziehen. Gegenwärtig werde Saddam Hussein laut 'Le Monde‘ noch vom Clan seiner im Irak verbliebenen Getreuen der Baath-Partei bedrängt, sich an die Macht zu klammern. US-Präsident Bush erklärte gestern Abend, Algerien habe dementiert, Saddam Hussein Exil angeboten zu haben. Die 'Los Angeles Times‘ berichtet, die USA hätten in den letzten Tagen mehrere Flugzeuge auf Flughäfen unweit von Badgad zerstört, um eine Flucht Saddams zu verhindern.