Ultragift Dioxin

■ Welche Gesundheitsfolgen hat Dioxin im Spielsand?

Was passiert, wenn ein Kattenturmer Kleinkind sich Sand in den Mund schaufelt, dessen Dioxin-Gehalt den Richtwert um das hundertfache übersteigt? Jürgen Krooß, Biologe am Bremer Umwelt-Institut, auf Anfrage: „Eine einmalige orale Aufnahme von dioxinhaltigem Sand hat keine akute giftige Wirkung. Eventuelle Spätfolgen muß man im Zusammenhang sehen mit den weiteren alltäglichen Dioxin-Aufnahmen z.B. durch die Muttermilch oder durch tierische Fette oder aus dem Umfeld von Müllverbrennungsanlagen.“

Dioxin lagert sich im menschlichen Fettgewebe und in der Leber ab und hat eine vergleichsweise lange Halbwertszeit von rund sechs Jahren. Dioxin wirkt langfristig krebserregend. Bei akuten Vergiftungen wie zum Beispiel mit dem Seveso-Dioxin 2378-TCDD kann es u.a. zu Chlorakne und Leberschäden kommen. Spätfolgen von Dioxin sind — abgesehn von Tumoren: Schädigung der Nachkommen, Schwächung des Immunsystems, Nervenleiden, chronische Kopfschmerzen. Eine ursächliche Wirkung ist, so Jürgen Krooß, aufgrund der langen Zeit, die zwischen Dioxin-Aufnahme und Erkrankung bzw. Tod vergeht, „praktisch nicht nachweisbar“. bd