Emden: Unfall bei Munitionsverladung

■ Geheimgehaltener Unfall ereignete sich im militärischen Sicherheitsbereich

Auf einem im militärischen Sicherheitsbereich des Emder Hafens liegenden britischen Munitionsschiff hat sich am 19. Februar ein Unfall ereignet. Bei dem Dampfrohrbruch im Maschinenraum des Schiffes sind mindestens zwei Seeleute verletzt worden. Das gaben gestern die Grünen im niedersächsischen Landtag und eine örtliche Bürgerinitiative bekannt.

Gisela Khan von der Emdener Initiative „BürgerInnen gegen Kriegsvorbereitung“ sagte, das britische Schiff habe am Südkai des Emder Hafens gelegen und sei seit mindestens zwei Wochen mit Munition beladen worden. Während das niedersächsische Wirtschaftsministerium nur bestätigen wollte, daß ein Seemann verletzt wurde, sprach Gisela Khan von zwei Verletzten, die jetzt in Krankenhäusern behandelt würden. Vom Bundesverteidigungsministerium waren gestern keine Informationen über den Vorfall zu erhalten.

„Wer eine so restriktive Informationspolitik betreibt, gerät in den Verdacht, etwas verheimlichen zu wollen“, erklärten die Grünen gestern. Der Unfall mache weiterhin deutlich, daß ein Munitionsumschlag unter eingeschränkten Sicherheitsvorkehrungen keineswegs akzeptabel sei.

Ende Januar hatte das Verteidigungsministerium in Bonn den Südkai des Emder Hafens, wo sich jetzt der Unfall ereignete, zum militärischen Sperrgebiet erklärt, um die reibungslose Munitionsverladung für die alliierten Truppen am Golf zu gewährleisten. Damit wurden gleichzeitig einige der normalerweise geltenden Sicherheitsvorkehrungen außer Kraft gesetzt. och