Agentur der induktiven Krise

■ Das Nichts im Getriebe: Jörg Schröder, Erfinder der Business Art, des erweiterten Verlegertums und der Firma ohne Geschäftsbereich

Zwar ist im Begriff des »Kulturbetriebes« bereits angedeutet, daß es sich dabei um ein Geschäft handelt, aber meist werden die Produktionsbedingungen der »Werke« nicht thematisiert. Ausnahmen bestätigen die Regel — erwähnt seien die Ansätze von Paul Virilio über Krieg/Technik und Medien; von Friedrich Kittler: Wie das Schreibzeug an unseren Gedanken mitarbeitet sowie Klaus Theleweits Konvolute über den Anteil der Frauen an der Autoren-Werdung. In betriebspolitischer Hinsicht ergiebiger und vor allem provokanter als diese — fast akademischen — Fleißarbeiten sind die Kulturproduktionsanalysen Jörg Schröders, den Dietrich Diederichsen »Deutschlands größten Erzähler der letzten 15 Jahre« und den »Erfinder des erweiterten Verlegertums« nennt.

1968 gründete Schröder den März-Verlag und die Olympia- Press, in denen mit politischen und pornographischen Büchern Millionen umgesetzt — aber auch wieder verpulvert wurden. Nach einem Zwischenspiel — »März bei Zweitausendeins« — machte Schröder sich mit seinem Verlag in den Achtzigern erneut selbständig — und ging noch einmal bankrott. Aber jedesmal verarbeitete er seine Erfahrungen zu Erzählungen mit neuer Wirkungsgeschichte. Die erste, herausgegeben von Ernst Herhaus, hieß Siegfried und wurde von Verleumdungsklagen geradezu überschüttet; die zweite, herausgegeben von Uwe Nettelbeck, Cosmic, hatte es auf die grüne »Friedensmuff«-Bewegung abgesehen; die dritte — Mammut — befaßte sich u.a. mit Hubert Burda, Jan-Philip Reemtsma und der taz. Jetzt hat sich Schröder vollständig auf die Fortschreibung seiner Kulturbetriebsgeschichten (»Klatsch — als letzte materialistische Waffe gegen die Meinung«, D.D.) konzentriert. Mit einem »März-Desktop-Verlag«, in dem alle paar Monate eine neue Lieferung erscheint, die für 50 Mark an Abonnenten verschickt wird — bisher sind es 700. Das macht viermal im Jahr rund 35.000 Mark. Man kann also nicht sagen, daß der immer wieder gescheiterte »Unternehmer Schröder« (R. Augstein) am Hungertuch nagt.

Der von ihm neuerdings verwendete Begrif »Business Art« bezieht sich aber weniger auf diesen Umstand als auf ein früheres März-Projekt: »Bismarc Media«. Dazu finden sich bereits einige erhellende Bemerkungen in seinem ersten Buch Siegfried: »...Anfang 1970 hatte ich in Genf die ‘Bismarc Media S.A.‚ gegründet, um alle Firmen in einer Holding, die Auslandsrechte kaufte und verkaufte, zusammenzufassen.« (Schröder war damals übrigens im Hotel Beau Rivae abgestiegen, wo später Barschel seinen entscheidenden Karriereknick auslebte, das aber nur am Rande!) »Im Mai fing die Bismarc Media im Hochhaus Schwindstraße in Frankfurt an zu arbeiten. Ich hatte damit, in meinem Hinterkopf, eine religiöse Idee, und die habe ich immer noch: Eine Agentur, die jedes Zieldenken aufhebt, die jede Leistungsarbeit aufhebt, eine Agentur, die, nach derzeitigen kommerziellen Überzeugungen, einfach nichts leistet.«

In seiner Arbeit über den »Circulus vitiosus deus« schreibt Klossowski: »Die Bildung des Verstandes auf dem Gebiet der tierischen Biologie erfordert eine ‘explorative Progression‚, für die das Gehirn ein Instrument bildet: bei Nietzsche gibt es eine Tendenz zur Befreiung der ‘Exploration‚ gegenüber dem ‘Instrument‚, da letzteres das Erforschte seinen begrenzten funktionellen Grenzen unterordnet.« Einer solchen Selbst-Zurichtung gilt es entgegenzuwirken. Aber, so Schröder: »Es war aus verschiedenen Gründen nicht zu machen: Ich hatte nicht die Ruhe und nicht die Nerven, um diese meine allererste Bismarc-Idee wirklich durchzudenken und sie wirklich ausprobieren zu wollen — und ich hatte, als ich mit Herhaus verhandelte, diese allererste Idee bereits wieder verdrängt. Ich hielt sie für unpraktikabel. Immerhin war Gegenstand der Verhandlungen mit Herhaus eine Agentur, deren Zielvorstellung weitgehend offen ist. Herhaus konnte natürlich nicht kapieren, was ich mit der Bismarc wirklich wollte und das faszinierte ihn, und deswegen ließ er sich auf diesen kryptischen Job ein. Was er instinktiv und von ferne ahnte, das war meine Schamanenmethode: Mein unausgesprochener und angstvoll verborgener Wunsch nach Einführung einer induktiven Krise. Den Bann, permament Geld machen zu müssen, permanent zu produzieren, sollte die Bismarc brechen: So, wie wir alle disponiert sind, können wir doch nur wirklich akzeptable Sachen machen, wenn wir dieses Zieldenken und seine Leistungsarbeit radikal aufgeben, wenn man sich alle Möglichkeiten dazu abschneidet. Als sich in der Branche dann herumsprach, daß die Agentur Bismarc keine Aufträge entgegennahm, waren auf einen Schlag die Branchenblätter voll mit irritierten Kommentaren. Hätten wir das zwei Jahre konsequent durchgehalten, die auftragsgeile und profitversklavte Branche wäre wahnsinnig geworden. Mir ist damals klarer geworden, was man machen kann: Nicht diesen realisierungsorientierten Brainstormingkack, sondern da mußte ein Mann in die Bismarc hinein, der nicht die allergeringste Leistungsverpflichtung hatte, der nicht einmal die Notwendigkeit hatte, über Ziel und Sinn der Bismarc überhaupt reflektieren zu müssen [auch als Beamter bekannt, säzzer]. Es war für mich furchtbar, mitansehen zu müssen, wie Herhaus versuchte, die Bismarc irgendwie auf den Teppich zu bringen. Er machte das nicht auf die Angestelltentour, und das ‘Kopra Basisprogramm, Kritische Organisation von Praxis‚, das wir schließlich gemeinsam entwickelten, war auch relativ offen, und das ging schon in diese Schamanenrichtung, aber ich wurde immer verrückter, weil Herhaus meinte, irgend etwas Praktisches und Verwertbares müsse doch bei der Bismarc rauskommen. Und ich konnte ihm inzwischen auch nichts mehr dazu sagen. Immerhin, so weit waren wir trotzdem schon: Sobald eine Sache anfing, verwertbar zu werden, haben Herhaus und ich schon gesagt: ‘Stop, schon faul.‚ Leider wußten wir beide nicht, was tatsächlich dahintersteckt. Uve Schmidt hatte ich folgendes gesagt: ‘Paß auf, wir machen da was, wir machen eine kryptische Agentur. Niemand darf wissen, wer dahintersteckt, niemand darf wissen, was da gemacht wird. Dann machen wir Konzeptionen. Aber: Diese Konzeptionen dürfen keinen Kunden haben. Und dazu schaffen wir einen exklusiven äußeren Rahmen: Ein hypermodernes Büro mit einem Design, wie es in Frankfurt noch keiner gesehen hat, mit einer Atmosphäre der Stille. Und da darf nicht gearbeitet werden. Und du, Uve, darfst da gar nicht erst auftreten, denn, wenn du da erscheinst, besoffen und mit deinem DDR-Plastikmützchen, dann ist alles zu Ende.‚ Dazu hat Uve Schmidt genickt. ‘Sondern‚, habe ich zu Uve gesagt, ‘in diese Bismarc muß jemand hinein, der dort nur residiert, ernst, gefaßt, leicht irritiert, weil da aus der Schweiz ein alter Oberguru anrufen könnte, beispielsweise der Rockefeller der Kritischen Theorie. Er sollte da sein, ohne statements, sollte auch hin und wieder etwas andeuten, etwas Kluges — aber nicht über die Firma! Immer, wenn die Rede auf die Firma käme, müßte der verreisen, völlig unnahbar werden. Aber wer kann das machen?‚«

Von Uve Schmidt kam die Idee mit Ernst Herhaus. Schröder überlegte sich, wie er mit Herhaus darüber verhandeln sollte: »Ich konnte den doch nicht einfach anrufen und sagen: ‘Herhaus, du bist verrückt, setz dich da mal in die Bismarc, kriegst 5.000 Mark im Monat, darfst aber da nichts machen!‚ Hätte ich Idiot das bloß gemacht. Das ist doch die Scheiße, daß man von seiner ersten Idee immer weggeht. Statt dessen habe ich bei den ersten Verhandlungen so getan, als sollte die Bismarc bestimmte Aufgaben leisten, wenn auch zunächst einmal undefinierte. Gescheitert ist das, weil man als kapitalistischer Krüppel immer fünf Sekunden vor der richtigen Lösung doch wieder zusammenklappt und das Veraltete zu verbessern versucht.«

Nichtsdestotrotz: »Die Bismarc Media arbeitete. Herhaus hatte eine Assistentin, die ihn, wie er behauptete, motivierte: Barbara Mendzigall. Uve Schmidt saß nebenan im Projektzimmer, mit seinem Plastikmützchen und den Sechserpackungen Underberg, malte Kringel, produzierte Ideen. Ich versuchte Uve dahin zu bringen, seine Vorschläge schriftlich zu fixieren.« So weit die Siegfried-Darstellung der Agentur.

Sie wurde dann mit dem ersten Verlagskonkurs liquidiert. In einer späteren Geschichte (abgedruckt in Mammut) kam Schröder noch einmal auf einige Details zu sprechen — im Zusammenhang mit Bazon Brock: »Da gab es Bögen, die hatten wir extra drucken lassen, mit ‘Bismarc-Media‚-Kopf, es ging darum, Brock hatte doch immer so Bohème-Ideen, daraus hat er ja auch so eine Art Volkshochschulkurs gemacht, Documenta-Besucherberatung, und irgendwie ist der ja so auch zum Professor geworden, der wollte das auf jeden Fall nicht mehr umsonst machen, was man ja verstehen kann, irgendwie muß man ja leben. Ach so ja. ‘Ideationsbogen‚ hieß das Ding. Und da stand dann drauf: ‘Ideaton‚, prrrrum, oben! Wird dann der Name eingesetzt. Und dann ‘Ideation‚, prrrrum, — ‘kurze Beschreibung des Ideationsobjektes‚ oder -‘projektes‚ oder weißderdeubel. Bong, bong. Vier Seiten. Eine Art Fragebogen. Wer was wo wie. ‘Projek‚. Rumpeldipumpel. Und da sollte also vom Gartenschlauch bis sonstwas, eine Art intellektueller Lutz Collani. Verstehste. Und dann entstand auch mal ein langes Interview mit Bazon, Bazon hatte irgendwelche Ideationen rausgenöselt. Und dieses Band, darum ging dann später der Prozeß. Das ist nie abgeschrieben worden, aus Versehen gelöscht. Und darüber ging es dann erst recht, das ist natürlich gar nicht geglaubt worden. Weil ich so ungeduldig war, schon immer, hatte Frau Menzigall, dumpf, die falschen Knöpfe gedrückt. Bei einer Herhaus-Session, der hatte mal wieder seine kritische Organisation von Praxis, KOPRA, vorgetragen, und ich habe meinen spiralistischen Senf dazugegeben, habe also eine wahnsinnsspiralistische Idee entwickelt. Kurz und gut, das war auf dem Band, und am Schluß nur noch ein bißchen Brock. Brabrabra. Eben so ein Ideationsquark. Das lohnte sich nicht mehr für einen Bogen. Wir hatten aber auch einen Vertrag gemacht. Hieb- und stichfest. Daß, wenn was realisiert wird, und dies und das, dann der irgendwie weiß der Teufel wieviel tausend Mark. Das war noch in der ersten Hochzeit des Verlages, wo Geld noch flüssig war. Und dann sollte der auch noch irgendwie jeden Monat blind drei Mille kriegen. Ganz egal, was er absondert oder nicht. So wurde damals das Geld gestreut, verstehste. Bummbummbumm. Du zwei, du drei, du fünf. Da sind ja auch viele gute Sachen bei rausgekommen. Aber auch nichts. Na gut. Das ist ja so grauenhaft, wenn man sich das mal überlegt. Mein Gott. Was da für gutes Geld rausgegangen ist. Naja. Auf jeden Fall. Bazon hat eben nie etwas davon gekriegt. Da bin ich heute noch stolz drauf. Null. Obwohl der überall abgesahnt hat. Und das hat ihn wohl offensichtlich am meisten entsetzt. Er hat sofort einen Rechtsanwalt, Schiedermeyer, angesetzt, es gab lange Schriftsätze. Hin und her, wir hatten auch einen guten Rechtsanwalt. Du kennst diese dünnen Schriftsatzpapiere, wo nie was bei rauskommt. Und dann hat noch, ganz dumpf, gar nicht mehr der große Ideator, Rumpeldipumpel mit Kaschmir und durchsichtiger Uhr, mickymausmäßig, so. Neenee. Da hat er ja dann richtig die kleine Camarilla angeführt — da ging es dann ab mit ‘Rote Zelle März‚. Das war eine Mischung aus gefrusteten K.D. Wolfs und irgendwie entsetzten Ideatoren. All die Leute... der gute Rambow, der ja eigentlich am unschuldigsten daran war, der noch nicht mal 'ne Serviette schwenken kann, den hatten sie sich natürlich zu ihrem Sprecher erkoren.«

Schröders geschäftliche Niederlagen korrespondierten persönliche K.O.s: Gelbsucht, Jaguar-Verkehrsunfall, zwei Herzinfarkte. In der Zeitschrift 'Spex‘ schreibt Rainald Goetz: »Schröder hat all die Jahre, in denen er anderer Leute Unternehmungen beobachete und die Machenschaften großer Vermögen analysierte, selbst nach einer fast naiven Vorstellung von Unternehmertum gehandelt, die einerseits Ideen wie einkalkuliertes Scheitern, ‘Konzept- Kunst‚-Entwürfe (‘Bismarc Media‚ — die Firma, die nichts tut) beinhaltete, andererseits die naive Idee vom souveränen, individuellen Handeln, das man aus allen amerikanischen Individual-Anarchisten-Mythen vom Outlaw bis zum Pimp kennt.«

Aus diesem Sowohl-als-auch scheint sich nun bei Schröder langsam die Idee einer »Business Art« herauszukristallisieren — eine Projektidee vor dem Hintergrund der Bismarc- Media-Erfahrung, bei der es um »Konzeptionen ohne Kunden« gegangen war. Als die große Zeit der »Projekte« gilt das 18. Jahrhundert: In Diederots Enzyklopédie wird das Projekt definiert als »ein Plan, den man sich vorgibt, um ihn zu realisieren«, genauer: »ein Arrangement von Mitteln, welche eine Absicht (un dessein, synonym mit projet) ausführbar machen sollen«. Neuerdings hat ein Soziologe, Georg Stanitzek, eine Geschichte der »Projektemacher« zusammengestellt. An einer Stelle heißt es darin: Mit der Realisierbarkeit stellt sich die Frage nach ihrer, von Niklas Luhmann so genannten »Anschlußfähigkeit«. »Dabei ist die Möglichkeit des Nichtzustandekommens, des Scheiterns, des Aufgebens immer mit im Visier. Es geht um Gelegenheiten. Karrieren, so die Analyse Luhmanns, bestehen aus Ereignissen der erfolgreichen — oder mißlungenen — Verknüpfung von Selbstselektion und Fremdselektion. Die Selektivität der Handlungszusammenhänge, in denen Positionen besetzt oder verweigert, in denen Karrieren gemacht werden können, ist für deren Verlauf mitkonstitutiv. Der Projektmacher nun ist darauf aus, die Unwahrscheinlichkeit des Zueinanderfindens von Selbst- und Femdselektion methodisch zu reduzieren, indem er mit seinem Projekt die Selektionen prospektiv engführt, das heißt in form des Projektes gleichsam ein Exposé zu ihrer Verknüpfung vorlegt. Wenn die Selbstselektion sich in Projektform annonciert, so ist sie von vorneherein präzise auf eine Fremdselektivität hin adressiert, steuert sich nah an sie heran, macht sich beobachtbar und beurteilbar. Dies Suchen der Nähe tatsächlicher Anschlußmöglichkeiten läßt sich durchaus Opportunismus nennen«, schreibt Stanitzek. Bei der Bismarc Media hieß es: »Stop, schon faul« (Wenn eine Sache anfing, verwertbar zu werden).

Ebenfalls von Luhmann her argumentiert Hannes Böhringer — in einem Aufsatz, in dem es um die Annäherungen von Kunst und Verwaltung geht, wobei letztere — nach Luhmann — zunehmend bestrebt sein muß, sich, mindestens im Kern, von »Zweckrationalität« freizumachen, also geradezu künstlerische Potentiale in sich entwickeln muß, während erstere, die Kunst (gleiches gilt für die Wissenschaft), immer mehr zur verwaltenden Tätigkeit wird (das reicht von der »Künstlersozialversicherung« über die Besetzung des »Kommunikations«- und »Vernetzungs«- Begriffs bis zum »Büro« als künstlerische Produktionsstätte/Inszenierung.

Für den einzelnen Künstler eröffnet sich dabei die Möglichkeit zum »Aufbau eines individuellen Vortex, eines konzeptuellen Apparates, also von etwas, das jederzeit parat ist, ein Schema der Wahrnehmung, ein vereinfachtes Modell — universell anschlußfähig, das je nach Lage der Dinge ausmodelliert und weiterentwickelt werden kann, ein Dada-Konstrukt.«

Der systemtheoretisch geläuterte Verwaltungsbegriff verheißt der Bürokratie ebenso wie der Kunst eine »ständige Erneuerung dieser Unbestimmtheit des eigenen Vortex. Die Produktion ergibt sich dann situationistisch von selbst. Es gibt keine Kompositionsprobleme mehr«, meint Bähringer, der auch schon die Konsequenz mitgedacht hat: Selbst »im besten Fall« und früher oder später stößt man dabei »auf das Paradox, mit dem auch die Philosophen und Theologen in ihrer Verwaltungsarbeit immer schon umgehen mußten: etwas zu verwalten, das eigentlich nicht zu verwalten ist, weil es in der Verwaltung unweigerlich Routine wird und Bestimmtheit erlangt: das Ereignis und seine Unbestimmtheit.« Mit Schröder zu reden: Die Agentur zum mählichen Abkappen aller »Anschlußmöglichkeiten« — die eingebaute »induktive Krise« als Anti-Opportunismus-Programm: Das wäre Business Art in der Tat. Helmut Höge

Mehr darüber auf einer Lesung mit Jörg Schröder am 7. März um 20 Uhr im Büro »Cool Running Tours«. Dabei handelt es sich um ein Geschäft mit einem angeschlossenen Anti-Routine-Programm, das in diesem Fall aus dem Boukarabu-Hotel in Gambia besteht, dort hängt gleichzeitig wieder eine Solarzellen-Exportfirma sowie eine afrikanische Feministin mit dran.

»Cool Running Tours«: Eisenacher Straße 71, 1000 Berlin 62, (Tel.: 7812048), Unkostenbeitrag 8 DM.

An Ort und Stelle können Sie sich — wenn Sie möchten — auch gleich noch mit ihrem Lebensbedarf an elektrischen Glühbirnen eindecken: für 4,50 DM pro Stück werden dort »Langlebensdauerglühlampen« (in den gängigen Variationen) von Dieter Binninger verkauft; das sind Birnen, die bei täglich zehnstündiger Brenndauer über 40 Jahre halten, also länger als die DDR; ihr Erfinder, Binninger, läßt sie derzeit bei NARVA herstellen. Eventuell wird er demnächst das »Berliner Glühlampenwerk«, zusammen mit der Commerzbank, übernehmen.