Arbeitslosentendenz steigend

■ In Sachsen-Anhalt gab es Ende Februar 500.000 Menschen ohne Arbeit — jeder Zwölfte betroffen

Halle/Schwerin. Knapp 140.000 Arbeitslose registrierten die Arbeitsämter im Land Sachsen-Anhalt Ende Februar. Die Zahl der Kurzarbeiter im Land ist auf 375.000 angestiegen. Mit einer Arbeitslosenquote von 8,6 liegt Sachsen-Anhalt nach den aktuellen Arbeitsmarktberichten knapp unter dem Gesamtdurchschnitt der fünf neuen Bundesländer. Nach wie vor am stärksten von der Arbeitslosigkeit betroffen ist das Mansfelder Land. Fast jeder zwölfte Bürger dieser Region ist erwerbslos. Im Raum Halle und Bitterfeld haben sich im Monat Februar über 500 arbeitslos gemeldet. Damit stieg auch in der Chemieregion die Arbeitslosenzahl weit über 20.000 an. Unverändert hoch blieb mit über 70.000 die Zahl der Kurzarbeiter im Arbeitsamtsbezirk Halle. In der Region Magdeburg wurden im Februar deutlich weniger Arbeitslose angemeldet als im Vormonat. Mit den 3.896 „Neuzugängen“ waren zum Monatsende im Raum der sachsen-anhaltinischen Hauptstadt 34.4463 Menschen ohne Beschäftigung. Die Arbeitslosenquote stieg um einen halben Prozentpunkt auf 8,55 Prozent. Arbeitsamtdirektor Wolfgang Meyer meinte vor der Presse, daß das Ansteigen der Arbeitslosigkeit derzeit „beherrschbar“ sei.

Mecklenburg-Vorpommern

„Die verzweifelten Gesichter“ der Menschen auf den Fluren des Arbeitsamtes Schwerin machen dem neuen Direktor, dem 55jährigen Klaus Schreiber aus Bad Oldesloe, zu schaffen. Die aktuellen Zahlen der Arbeitsmarktentwicklung in seinem Amtsbereich, die er am Mittwoch bekanntgab, belegen nicht nur einen weiteren relativ hohen Anstieg der Kurzarbeit, sondern auch eine insgesamt überdurchschnittliche Steigerung der Arbeitslosigkeit in Mecklenburg-Vorpommern. Bisher sind zwischen Elbe und Oder 116.728 Menschen arbeitslos. Das entspricht einer Quote von 11,3 Prozent. Im Bereich des Arbeitsamtes Schwerin sind derzeit bei nur 746 offenen Stellen über 32.500 Frauen und Männer ohne Arbeit. Das ist im Februar eine Steigerung um 6,2 Prozent. Zugleich verloren dabei doppelt soviel Frauen wie Männer ihren Arbeitsplatz. Die Frauenarbeitslosigkeit beträgt damit im Bereich des Arbeitsamtes Schwerin 51,5 Prozent und im Land 50,3 Prozent. 2.020 Betriebe meldeten bislang Kurzarbeit an. Mit einem über zehnprozentigen Zuwachs gegenüber dem Vormonat sind nunmehr 66.478 Menschen von Kurzarbeit betroffen. Bereits in jedem zweiten Betrieb währt die Kurzarbeit länger als sechs oder drei Monate. Mit einer Arbeitslosenquote von rund 20 Prozent führt der Kreis Ribnitz-Damgarten die Februar-Statistiken Rostock an. adn