Sowjetdeutsche auf Koffern

Hamburg. Hunderttausende Sowjetdeutsche sitzen nach den Worten der Vorsitzenden der Gesellschaft der Sowjetdeutschen „Wiedergeburt“, Heinrich Groth, auf gepackten Koffern und wollen nach Deutschland auswandern. Groth: „Wenn die Wolga-Republik nicht innerhalb eines Jahres wiederhergestellt ist, werden weitere Hunderttausende der zwei Millionen Sowjetdeutschen ihre Zukunft außerhalb der UdSSR suchen.“ Schon jetzt hätten 600.000 das Einreisevisum nach Deutschland beantragt. Wenn es nicht zur Wiedergründung der Wolga-Republik komme, würden sich auch viele der übrigen 1,4 Millionen überlegen, die Sowjetunion in Richtung Deutschland zu verlassen.

Falls es aber zur Wiedergründung der Wolga-Republik komme und sie in der UdSSR bleiben könnten, „dann hoffen wir auf eine gute Zusammenarbeit, günstige Kredite und wirtschaftliche Unterstützung aus Bonn für den Aufbau unserer Republik. Das wäre die Lösung.“ Groth zufolge strebt „Wiedergeburt“ die Wiederherstellung der Republik für die Deutschen in der Sowjetunion und die offizielle Verurteilung der verfassungswidrigen Verfolgung der Sowjetdeutschen in der Nachkriegszeit an. afp