Hoffnungsträger Hauff nimmt seinen Hut

■ Frankfurts Oberbürgermeister trat gestern überraschend zurück

Frankfurt (ap) — Der Frankfurter Oberbürgermeister Volker Hauff hat gestern überraschend seinen Rücktritt erklärt. Der SPD-Politiker begründete seinen Schritt mit tiefgreifenden Meinungsverschiedenheiten mit der eigenen Partei, die in Frankfurt zusammen mit den Grünen regiert. Hauff reagierte auf die personalpolitischen Vorstöße im Zusammenhang mit der rot-grünen Regierungsbildung im hessischen Landtag. Nachdem die Frankfurter Sozialdezernetin Christine Hohmann- Denhart zur hessischen Justizministerin berufen wurde, hatte die Frankfurter SPD- Vorsitzende Anita Breithaupt ihren Anspruch auf deren Posten erhoben. Ihre Kandidatur wurde vom Fraktionsvorsitzenden der SPD im Stadtparlament, Günter Dürr, öffentlich unterstützt, offenbar ohne daß Hauff vorher über die Personaldebatte informiert wurde. In seinem Rücktrittsschreiben heißt es, die Vorgänge hätten ihm „nach einem sehr langen und schmerzhaften Prozeß endgültig klar gemacht, daß ich nicht mit dem Vertrauen innerhalb meiner eigenen Partei in Frankfurt rechnen kann.“ Nach Hauffs Rücktritt führt nun vorerst der CDU-Politiker Moog die Amtsgeschäfte. Er war als einziger CDU-Politiker nach der rot-grünen Regierungsbildung im Römer im Magistrat belassen worden und ist als Bürgermeister auch Vertreter des Stadtoberhaupts.