Mehr als 20 große Verkehrsprojekte

■ Verkehrssenator will klotzen statt kleckern/ Erste Entscheidung wird für das Frühjahr erwartet

Berlin. Klotzen statt kleckern, lautet die Devise des Berliner Verkehrssenators Herwig Haase (CDU) bei der künftigen Verkehrsplanung: Nach der gestrigen Senatssitzung stellte Haase rund zwanzig Verkehrs-Großprojekte vor, die der Senat bereits bei Bundesverkehrsminister Krause (CDU) angemeldet hat. Darunter fallen elf Eisenbahnprojekte, sieben Fernstraßen und drei Wasserstraßen, die »über die Jahrtausendwende hinaus« im Zuge des Verkehrswegeplans realisiert werden sollen.

Drei besonders dringliche »Wünsche« will der Senat innerhalb des »Projekts Deutsche Einheit« von Bund und Ländern vordringlich in Angriff genommen sehen. Auch diese Wünsche wurden dem Verkehrsminister bereits übermittelt. Für besonders vordringlich hält der Senator die Trassenführung der Eisenbahnstrecke Stralsund-Dresden, die Untertunnelung der Innenstadt für einen Nord-Süd-Eisenbahntunnel von der Yorckstraße bis zum Lehrter Bahnhof sowie die Verlängerung der Autobahn von Neukölln nach Treptow und ihre Anbindung an den Berliner Ring. Haase konnte keine Angaben über die entstehenden Kosten machen, hofft jedoch, daß der Bund so viele Projekte wie möglich übernimmt. Innerhalb des Projektes Deutsche Einheit würde die Finanzierung voll vom Bund übernommen werden. Im »Frühsommer« rechnet der Senat mit einer Entscheidung des Verkehrsministers über die drei dringlichen Projekte. Da jedoch auch die anderen neuen Länder beim Projekt Deutsche Einheit beziehungsweise sämtliche Länder beim gesamtdeutschen Verkehrswegeplan Pläne anmelden, werden kaum alle bewilligt werden. Ehe der erste Spatenstich getan werden kann, müssen die Pläne mit den Verwaltungen von Land und Bezirken abgestimmt sowie vom Senat und Abgeordnetenhaus abgesegnet werden, räumte Haase ein. Bei den anderen Projekten handele es sich um Vorhaben, die weit ins nächste Jahrtausend hineinreichen würden.

Unter diese Vorhaben fallen insgesamt elf Eisenbahnlinien, zwei Wasserstraßen und sieben Fernstraßen. Die historischen Eisenbahnlinien, die vor der Teilung von Berlin ausgingen, sollen ausgebaut bzw. restauriert werden. Teilweise sind diese Strecken heute nicht mehr zu befahren. Sie sollen langfristig wieder an das überregionale Verkehrsnetz angebunden werden. Außerdem soll der gesamte nördliche Berliner Ring zu einer dreispurigen Autobahn ausgebaut werden. Dreispurig ausgebaut werden soll auch die Verlängerung der Avus Richtung Potsdam, ab Hüttenweg hält der Verkehrssenator auch dort jeweils drei Spuren für erforderlich. kd