Für den Sturz Ghaddafis: USA bildeten Libyer in Guerilla-Taktik aus

New York (afp) — Der US-Geheimdienst hat in einem Versuch, den libyschen Staatschef Muamar el Ghaddafi zu stürzen, libysche Kriegsgefangene in Guerilla-Taktik ausgebildet, berichtete die 'New York Times‘ in ihrer gestrigen Ausgabe. Bei den Libyern handelte es sich um Gefangene, die in den 80er Jahren bei fehlgeschlagenen Einmarschversuchen der Libyer im Tschad gemacht wurden. Der Plan, diese Libyer auszubilden, sei 1987, ein Jahr nach den amerikanischen Luftangriffen auf Tripolis, entwickelt worden. Ein Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums erklärte gegenüber der 'New York Times‘, daß die amerikanischen Berater im Tschad mehrere hundert Libyer ausbildeten, wobei unter anderem Sabotageakte geübt wurden.

Mehrfach sei es dabei auch zu Aktionen in Libyen gekommen. Im vergangenen Jahr habe Washington das Programm dann nach Budgetkürzungen in der Auslandshilfe reduziert. Im Dezember, als das Regime von Präsident Hissene Habre mit Gaddafis Hilfe gestürzt und Idriss Deby an die Macht kam, sei das Programm endgültig zusammengebrochen. Die USA hatte Militärmaschinen geschickt und 600 Libyer abgeholt, die sie zunächst nach Zaire und dann nach dortigen Protesten im vergangenen Monat nach Kenia brachten.