StaatsdienerInnen im Streik

■ MüllwerkerInnen, Kitas und PflegerInnen wollen 10% mehr Lohn

Rund 4.500 Beschäftigte des öffentlichen Dienstes beteiligten sich gestern an Warnstreiks in Bremen. Die Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV) hatte zu drei Demonstrationen aufgerufen: 2.500 wanderten — begleitet von 20 Fahrzeugen des Amtes für Stadtentwässerrung und Stadtreinigung — über die Achterstraße und den Hochschulring zur Müllverbrennungsanlage. In Oberneuland und Horn fiel die Müllabfuhr aus. In einigen Kindertagesheimen und im Zentralkrankenhaus Ost gab es nur Notdienste.

Auch vor dem Krankenhaus Ost fand eine Kundgebung statt. Rund 400 Krankenhausbedienstete blockierten für 20 Minuten die Kreuzung Züricher Straße/ Graubündener Straße.

500 Bedienstete aus dem Gartenbauamt und andere StaatsdienerInnen blockierten gegen 7.30 mit rund 100 Dienstfahrzeugen die Kornstraße zwischen Huckelriede und Kirchweg. Erst gegen 9 Uhr lief der Verkehr wieder.

Die Gewerkschafter freuen sich über die rege Beteiligung an den Warnstreiks. Die Deutsche Angestellten Gewerkschaft (DAG) hatte ihre Mitglieder dazu aufgerufen, sich an den ÖTV-Aktionen zu beteiligen. In mehreren Ämtern fanden außerordentliche Personalversammlungen statt. Die Angestellten des öffentlichen Dienstes wollen die nächste Runde am kommenden Freitag abwarten, um dann gegebenenfalls mit eigenen Protestaktionen und Warnstreiks in den Protest einzustimmen. Sie fordern 9,5 Prozent mehr Gehalt. Harmut Frensel, Bezirksleiter der DAG: „Die Leute sind stinkesauer wegen der Steuererhöhungen und hoffen, über den Tarifvertrag den Steuerbeschluß aufzufangen.“

In Hannover versammelten sich 10.000 Menschen zu einer Kundgebung. Auch hier beteiligten sich Arbeiter und Angestellte aus allen Bereichen des öffentlichen Dienstes an den Warnstreiks. bear