Ölbrandspezialisten sollen an den Golf

Bonn/Teheran (ap) — Die Bundesrepublik wird voraussichtlich auch Ölbrandspezialisten an den Golf schicken, die beim Löschen der knapp 600 brennenden Ölquellen in Kuwait helfen sollen. Außer dem größten deutschen Ölbekämpfungsschiff, einem Überwachungsflugzeug und Ölsperren sowie Absauggeräten seien die Emirate Katar, Bahrein sowie Saudi-Arabien und Iran vor allem an deutschen Experten interessiert, sagte Bundesumweltminister Klaus Töpfer am Mittwoch in Bonn nach einer viertägigen Reise durch die Staaten. Die Regierung in Teheran möchte auch Fachleute, die Spätschäden durch Senfgas aus dem Krieg mit dem Irak untersuchen.

Als konkrete Ergebnisse der Reise brachte Töpfer die Zusage Saudi-Arabiens mit, nach längerem Zögern jetzt ein deutsches Luftüberwachungsflugzeug über das Land nach Bahrein fliegen zu lassen. Bislang war die Zusage daran gescheitert, daß die Dornier Do-228 aus dem Bestand der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt keine Militärmaschine ist und im Luftraum nicht als Freund oder Feind erkannt werden kann. Bahrein gab die Zusage, daß neben dem Flugzeug auch das größte deutsche Ölschiff, die „Mellum“, in dem Emirat stationiert und von dort im gesamten nördlichen Golf eingesetzt werden kann.

Saudi-Arabien, an dessen Stränden nicht nur auf einer Länge von 170 Kilometern Öl an den Strand schwappt, sondern das auch durch grau-schwarzen Smog und schwarzen Regen Luftschadstoffe aus den brennenden kuwaitischen Ölquellen abbekommt, forderte mangels eigener Fachleute deutsche Brandexperten zum Löschen für Kuwait an. In Teheran sagte der für Umweltschutz zuständige iranische Vizepräsident Haadi Manafi, das Land brauche deutsche Experten, die die Nachwirkungen des Senfgaseinsatzes durch Bagdad während des iranisch-irakischen Krieges untersuchten. Das Giftgas verseuche bis heute den Boden. Menschen, die damit in Berührung kämen, bekämen Hautkrankheiten oder erblindeten.