SAMSTAG: Peyton Place / Weekend im Waldorf / Gangster in Key Largo / Kein Weg zu weit / Zoff in L.A.

PEYTON PLACE

Bevor sie Rosemaries Baby in die Welt setzte und Woody Allens Muse wurde, schlug sich auch Mia Farrow einst als Seriendarstellerin durchs Leben. Sie verköperte in Peyton Place die 18jährige Allison Mackenzie, um deren Geburt sich zu Beginn der Serie, im September 1963, noch ein dunkles Geheimnis rankte. Später stellte sich dann heraus, daß ihr Vater Elliott Carson im Knast einsaß. Nach seiner Entlassung, es muß so im Mai 1965 gewesen sien, fand die Familie letztendlich zueinander: Der geläuterte Carson schritt mit Mutter Constance Mackenzie zum Traualtar. Auch Allison freite früh, und zwar einen gewissen Rodney Harrington, dargestellt von niemand geringerem als Ryan Love Story O'Neal. Leider bestand die Ehe nur wenige Monate, denn Allison verschwand klammheimlich sowohl aus der Kleinstadt Peyton Place als auch der gleichnamigen Serie — Mia Farrow hatte nämlich den Vertrag gekündigt. In den derzeit ausgestrahlten Folgen ist sie denn, wie übrigens auch Leslie Nielsen (damals noch ohne Die nackte Kanone) schon nicht mehr dabei, wohl aber Gena Rowlands, Dan Duryea, Dorothy Malone und viele andere von über hundert ständig beschäftigten Schauspielern. Peyton Place war die erste erfolgreiche Prime-Time-Seifenoper, die sich bis Juni 1969 halten konnte, und viele ähnliche Serien, etwa Dallas oder Falcon Crest beeinflußte.(Pro 7, 6.55 Uhr)

WEEKEND IM WALDORF

Diese Herbergsballade aus dem Jahre 1945 ist ein verkapptes Remake des Erfolgsfilms Grand Hotel, der 1932 mit großer Starbesetzung nach Vicki Baums Bestseller gedreht wurde. In der Neuauflage gehen Ginger Rogers, Lana Turner und Van Johnson im Nobelhotel ein und aus, verlieben oder trennen sich und tun überhaupt all das, womit sich betuchte Menschen in Luxuspensionen allweil die reichlich vorhandene Zeit vertreiben.(Hessen 3, 20.00 Uhr)

GANGSTER IN KEY LARGO

John Huston schrieb mit W.R. Burnett das Buch zu Humphrey Bogarts erstem großen Filmerfolg High Sierra und war sein Regisseur in dem Klassiker Die Spur des Falken (The Maltese Falcon). 1948 erfuhr die bewährte Zusammenarbeit eine Neuauflage. Huston inszenierte und schrieb gemeinsam mit Richard Brooks das Buch zu Key Largo (nach einem Theaterstück von Maxwell Anderson). Bogey spielt einen Kriegsveteranen, der auf die Halbinsel Key Largo reist, um den Vater und die Witwe eines gefallenen Kriegskameraden zu besuchen. Die beiden führen ein Hotel, in dem sich zwielichtige Gäste eingenistet haben. Bogart sieht sich gezwungen, die vier Gangster nach Kuba zu schippern, entledigt sich ihrer aber unterwegs zum Wohle der Haie und wird nach der glücklichen Heimkehr am Steg schon erwartet, natürlich von niemand anderem als Lauren Bacall. Verdammter Glückspilz ...

(ZDF, 23.05 Uhr)

KEIN WEG ZU WEIT

Kein Fluchtweg ist zu weit, um der gestiefelten Rauhbeinkarikatur Peter Maffay und seiner griesbreiigen [du beleidigst meine lieblingsspeise, d. s-in] Instantmusik, dieser Hörmasse mit fremden Stoffen, zu entkommen. Aber speziell unter jenen Mitmenschen, die aus dem Auspuff ihres allradgetriebenen japanischen Kleinwagens den karzinogenen Duft von Freiheit und Abenteuer verströmen, soll unser Mann ja über eine gewisse Anhängerschaft verfügen. Die mögen sich denn also an diesem Mitschnitt eines Konzertes delektieren [erfreuen tut's auch, d. s-in], das der warzenlippige Schnarchbarde im Juni letzten Jahres in Leipzig vollführte.(DFF, 0.20 Uhr)

ZOFF IN L.A.

Dittmeyer behauptet, James Spader, der Mann mit dem gebrochenen Silberblick, erfreue sich seit dem Männergruppen-Kultfilm Sex, Lügen und Video insbesondere beim weiblichen Publikum größter Beliebtheit. In diesem Actionfilm aus dem Jahr 1985 geht er weit weniger verständisvoll und einfühlsam zur Sache, sondern mischt nach allen Regeln der Kunst eine Halbstarkengang auf, was notwendig ist, um die jugendliche Braut heimführen zu können.

(Tele 5, 2.50 Uhr)