GSM-Anbau wackelt wieder

■ Dringend erforderliche Schulerweiterung vom Senat zurückgewiesen

Seit ihrer Gründung werden die SchülerInnen in Bremens neuer Gesamtschule Mitte (GSM) in einer Bruchbude unterrichtet: Durch das Dach tropft der Regen, von den Wänden rieselt der Putz und für das Mittagessen werden die Bücher zusammengeschoben, um Platz auf den alten Schulbänken zu schaffen. Nachdem der lange versprochene Anbau mit dringend benötigten Fachräumen für Kunst und Naturwissenschaften und eine Lehrküche noch im Januar in greifbare Nähe gerückt zu sein schien, steht die Realisierung jetzt wieder in den Sternen.

Zwar hatte die Bildungs-Deputation am 28.1. ihre Zustimmung zu der 10-Mio-Mark-Investition gegeben. Doch der Senat wies den Plan anschließend wieder zurück in die Behörde. Die von Bildungssenator Scherf geplante Finanzierung über einen Vorgriff auf einen noch nicht konkret anstehenden Schulneubau in Tenever akzeptierte der Finanzsenator nicht. „Bei uns wird mit Hochdruck an einer neuen Finanzierung gearbeitet“, sagte Scherfs Sprecher Meyer-Rockstedt der taz auf Anfrage. Noch vor Ostern soll sie der Finanzdeputation und anschließend auch wieder dem Senat vorgelegt werden.

So ganz scheint Scherf seinen Plänen selbst nicht zu glauben. Gleichzeitig mit der Erarbeitung der neuen Finanzplanung schickte er nämlich Briefe an mögliche private Investoren des Schulanbaus: an den Bremer Baulöwen Grothe, an die „Planungswerkstatt“ und die Gewoba. Grothe, der sich im vergangenen Jahr noch als Bauträger für die Schule angeboten hatte, winkte nun jedoch ab: Billiger als das Hochbauamt könne er den GSM- Anbau auch nicht errichten. Von Gewoba und Planungswerkstatt steht die Antwort aus.

Einen kleinen Hoffnungsschimmer sah GSM-Schulleiter Armin Stolle lediglich, als vor einigen Tagen ein Trupp Baumfäller auf dem Schulgelände anrückte, um über den großen Ahorn zu beraten. Der Baum steht dem Schulanbau im Weg. Würde er nicht bald entfernt, könnte er den irgendwann womöglich doch noch finanzierten Bau um ein weiteres Schuljahr verzögern: Nachdem die ersten Triebe sprießen, dürfen Bäume nicht mehr gefällt werden. Doch noch steht er und zu einer Sitzung des Bauausschusses der Schule waren am Mittwoch die Vertreter des Hochbauamtes gar nicht erst erschienen. Begründung: In Sachen GSM-Anbau gibt es nichts Neues. Ase