Zurück in den Beruf als Hindernislauf

■ Tagung über die schwierige Rückkehr von Frauen ins Erwerbsleben

Entweder Kinder oder Karriere - trotz Emanzipation und gutem Willen ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für viele Frauen immer noch ein Problem. Wie Frauen, die ihre berufliche Laufbahn für die Familie unterbrochen haben, in das Berufsleben wiedereingegliedert werden können, war Thema einer Bremer Fachtagung, veranstaltet vom 13. bis 14. März auf Initiative der Kontakt- und Beratungsstelle für Frauen „Zurück in den Beruf“ (ZiB).

Daß die Arbeit der „ZiB“- Frauen dringend notwendig ist, zeigt eine vom Senator für Arbeit in Auftrag gegebene Studie. Danach strömen derzeit rund 15.000 Frauen in Bremen auf den Arbeitsmarkt zurück. Diese Frauen brauchen oft nicht nur Fortbildungsmaßnahmen — sie waren wegen der Kinder oft lange arbeitslos — sondern auch familienfreundliche Arbeitszeiten und ausreichende Kinderbetreuung. Väter kümmern sich immer noch nur ausnahmsweise um die Kinder und Krippenplätze stehen nicht ausreichend zur Verfügung. „Betriebsvereinbarungen müssen mithelfen, dieses Problem zu lösen“, meint Franziska Meier von „ZiB“. Dazu gehöre die Verbindlichkeit der Arbeitsplatzzusage nach dem Erziehungsurlaub und Quoten für Berufsrückkehrerinnen, aber auch Kindergärten in den Betrieben selbst.

Die „ZiB“-Frauen raten den Arbeitslosen, sich im technisch- gewerblichen Bereich fortzubilden. Denn hier werden noch am ehesten Fachkräfte gesucht — aufgrund des verbreiteten Facharbeitermangels haben auch Frauen eine Chance. Dennoch finden noch die meisten in den typischen Frauenberufen Arbeit: in der Dienstleistungsbranche. Sie werden Krankenschwester oder Altenpflegerin; einige gehen ins Tourismusgeschäft — in Berufe also, in denen frau nicht viel Geld verdient.

Für die Zukunft erhoffen sich die Frauen, daß das Modell „ZiB“ nach Ablauf der dreijährigen Modellzeit in Bremen fest institutionalisiert wird. MB