Tigre-Rebellen melden militärische Erfolge gegen Regierungstruppen

Nairobi (afp) — Die Tigre-Befreiungsfront (TPLF) hat nach eigenen Angaben bei heftigen Kämpfen in der nordwestlichen Provinz Athiopiens, Gojam, in der vergangenen Woche 4.600 Regierungssoldaten getötet oder verletzt und 3.200 weitere gefangengenommen. Der Rundfunksender der Rebellen meldete die „totale Vernichtung“ zweier Divisionen der Regierungstruppen. Eine große Anzahl Fahrzeuge und Waffen sei beschlagnahmt worden, darunter fünf Panzer und mehrere Luftabwehrgeschütze. Von Regierungsseite wurde der Bericht zunächst nicht bestätigt. Die TPLF hatte in der vergangenen Woche mit den Provinzen Gojam und Goldan die Kornkammer des Landes eingenommen. Damit ist die Bevölkerung der Hauptstadt dem Hunger preisgegeben.

Die TPLF kämpft zusammen mit der Äthiopischen Demokratischen Volksbewegung (EPDM), mit der sie sich zur Äthiopischen Revolutionären Demokratischen Volksfront (EPRDF) zusamengeschlossen hatte. Auch im Osten des Landes wächst der Druck auf die Regierung von Präsident Mengistu Haile Mariam. Dort rücken die Truppen der Eritreischen Volksbefreiungsfront (EPLF) stetig auf den Hafen Assab vor, den letzten Zugang der Regierung zum Meer. Fällt Assab, so ist das Überleben der Regierung gefährdet, denn über diesen Hafen am Roten Meer erhält Addis Abeba Benzin und andere lebenswichtige Güter.