TU zeigt Recycling-Haus aus Abfallprodukt

Moabit. Erstmals ist ein Haus nur aus einem Abfallprodukt der Müllverbrennung gebaut worden: aus Gips. Das sogenannte Rea-Gips- Haus — etwas größer als eine Gartenlaube — ist das Ergebnis einer Forschungsarbeit des Fachbereiches Architektur (TU), des Kunstofftechnikums (TU) und des Moskauer Ingeneur-Instituts MISI und ist ab heute auf dem TU-Gelände in der Kaiserin- Augusta-Allee 5 zu besichtigen. Der verwendete Gips fällt in Müllverbrennungsanlagen an, seit dem der Schornsteinqualm von Schwefel gereinigt werden muß. Die anfallenden Rückstände sollen mit dem in jedem Geschäft erhältlichen Naturgips weitgehend identisch sein. Der Müll- Gips habe aber bessere Eigenschaften. Er sei gleichwertig physikalisch beschaffen und biologisch, toxikologisch und radioaktiv unbedenklich. Außerdem sei die Herstellung energiesparender und der Abfallgips sei wasserresistenter als der »alte« Gips, der bei der Austrocknung und Verwerfung von Meerwassersammelbecken entstanden ist. Der »neue« Gips sei aber wirtschaftlicher, da die Zwischen- und Endlagerung des Abfallproduktes auf Deponien entfalle. Das Haus wird im Rahmen des »Kunststoff Recycling Tags '91« vorgestellt. Auf den TU-Veranstaltungen geht es heute und morgen um recyclinggerechte Produktgestaltung, um den Kunststoff-Recycling- Industriepark Premnitz und um Fachfragen. diak