: AKW-Betreiber hoffen auf Plutonium-Brennelemente
Frankfurt/Main (taz) — Die bundesdeutsche Atomindustrie setzt auf Plutonium: Nach der Anfang März erteilten abschließenden Genehmigung für die Plutoniumfabrik in Hanau laufen für diverse AKWs Genehmigungsverfahren für den Einsatz von plutoniumhaltigen MOX- Brennelementen. Die in Hanau hergestellten Mischoxyd-Brennelemente sollen demnächst in den AKWs Brunsbüttel, Grundremmingen II und III, Krümel und Isar I strahlen. In anderen bundesdeutschen AKWs werden MOX-Brennelemente bereits verwendet. Die Voraussetzung für den geplanten flächendeckenden Einsatz von MOX-Brennelementen war die Genehmigung der Ausweitung der Lagerkapazitäten der Hanauer Plutoniumfabrik. Statt bislang 460 Kilogramm darf Siemens nach der Genehmigung durch Hessens Umweltminister Weimar (CDU) ab sofort 2.500 Kilogramm Pu-haltige Brennelemente einbunkern. Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) und die Initiative Umweltschutz in Hanau (IUH) machten deshalb gestern auf das „gestiegene Risikopotential“ für Süd- und Osthessen sowie Nordbayern aufmerksam: „Gegenüber reinen Uranbrennelementen bedeuten MOX-Brennelemente die Inkaufnahme eines erhöhten Risikos bei Lagerung und Transport und vor allem bei betrieblichen Störfällen.“ kpk
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen