SONNTAG: Abba / Yanks - gestern warne wir noch Fremde / Der Einzelgänger

ABBA

Was die Sechziger an den Beatles hatten, bekamen die Siebziger mit dem schwedischen Quartett ABBA. Nach dem gloriosen Sieg beim Eurovisionswettbewerb 1974 mit Waterloo starteten die vier eine Weltkarriere, deren Dimensionen eben allenfalls mit den Fab Four aus Liverpool zu vergleichen sind. Über 53 Millionen Tonträger wurden verkauft, ihre Konzertreisen gleichen Triumphzügen, sie haben zahlreiche Kollegen auch des anspruchsvolleren Liedgutes beeinflußt — selbst Lemmy Kilminster von der Schwermetallformation Motörhead hört nach Feierabend gerne ABBA — und einen Tourneefilm gedreht. Und den bekommen die ZuschauerInnen in den östlichen Kolonien heute frei Haus.

(DFF-Länderkette, 16.10 Uhr)

YANKS — GESTERN WAREN WIR NOCH FREMDE

Die ungleichen und mitunter sogar gegensätzlichen Lebensweisen der Amerikaner und Briten geben immer wieder Stoff her für Lustspiele oder komische Szenen, siehe etwa Ein Fisch namens Wanda. In der Realität des Zweiten Weltkrieges, als im Vorfeld der alliierten Invasion US- Soldaten in Großbritannien stationiert wurden, empfanden beide Seiten diese Mentalitätsunterschiede alles andere als witzig. Der britische Regisseur John Schlesinger, der als Truppenbetreuer die alltäglichen Konflikte selbst hautnah miterlebte, beschreibt verhalten melodramatisch die Annäherung einiger weniger Menschen, die versuchen, Ressentiments und Fremdenhaß zu überwinden. Richard Gere spielt die Hauptrolle, Lisa Eichhorn ist seine „Pretty Woman“.

(ZDF, 22.30 Uhr)

DER EINZELGÄNGER

Robert Mitchum-Fans müssen Nachtschicht schieben oder ihren Videorecorder programmieren. Wer wollte fehlen, wenn unser Mann mit unbewegter Miene, aber flinken Händen einer gesetzlosen Stadt Werte wie Recht und Ordnung nahebringt? „His gun was for sale — and so was his life!“, war die Werbung für den Film überschrieben, würde sich aber auch sehr gut als Grabsteininschrift machen.

(Pro7, 2.10 Uhr)