Schwer, hart und breiweich

■ Große vielfalt in Bremens Pop-Musik-Programm der Woche

Iki Dünya heißt „Zwei Welten“. Das trifft die Musik des hoffnungsvollen Bremer Quintetts besser als die etwas dümmliche Gattungs-Bezeichnung „Türk-Pop“. Die deutsch-türkische Formation mit der blonden Sängerin Sophie Schultze macht knallharten Wave: Schwere Keyboards, harte Gitarren und ein druckvoller türkischer Gesang. Heute abend bei New Tips (28.3., 21 Uhr, Naturfreundehaus, Buchtstraße).

Im Modernes gibt sich der Nachwuchs-Yuppie Michy Reincke die Ehre, der vormals einer Band namens „Felix De Luxe“ vorstand, zwischenzeitlich im „Taxi nach Paris“ verschollen war und kürzlich in eben diesem wieder aufgetaucht ist. Man sagt, er sei das Hätschelkind der Popredaktion vom NDR (28.3., 20 Uhr, Modernes).

Der etwas härter sortierte Teil unserer SchülerInnenhorden wird aber lieber Hemelingen ansteuern. Dort begeben sich die Blödelpunks Abstürzende Brieftauben erneut auf die Spuren der Ärzte und der Toten Hosen (28.3., Konzertbeginn schon um 19.30 Uhr, Aladin].

Der Schlachthof präsentiert morgen den kalifornischen Crossover-Geheimtip Assassins of God. Hochgelobte Mischung aus Punk und Heavy Metal (29.3., 21 Uhr).

An Sonnabend (30.3.) veranstaltet das Lagerhaus ein Internationales Fest zur Solidarität mit dem kurdischen Volk. Mit dabei sind Aline Bartheleny (Gitarre) und Folkloregruppen aus Kurdistan und Lateinamerika. Zwischendurch gibt es Disco. Das Fest beginnt um 19.30 Uhr.

Ebenfalls am Sonnabend feiert die Wüste Stätte ihr einjähriges Bestehen. Helfen tut dabei die Bremer Gruppe Kakadu mit gefühlvollem Latin-Jazz. Empfehlenswert zu schon vorgerückter Stunde (30.3., 22.30 Uhr).

Die Schauburg beginnt den Monat mit einem Konzert von Chris & Cosey, einem britischen Elektro- Pop-Duo, das manchen vielleicht unter dem Namen „Throbbing Gristle“ ein Begriff ist. Dazu gibt es Video-Clips. (Montag, 1.4., 23 Uhr)

Das Aladin, Hardrockdomäne der Stadt, greift am gleichen Tag wieder mal ganz tief in die Mottenkiste. Uriah Heep laufen auf, um zu dokumentieren, daß der Hardrock ja eigentlich die Musik der Eltern ist (Montag, 1.4., 20 Uhr).

Am Dienstag und Mittwoch schweigt die Musik in Bremen. Hamburg bietet in der Großen Freiheit allerdings die spannenden Les Negresses Vertes, die um Bremen leider immer einen großen Bogen machen (Dienstag, 2.4., 21 Uhr). rak