200.000 Mark gegen Seuche

■ Konzertierte Forschung soll Scheinepest ergründen

Zusätzliche Mittel in Höhe von rund 200.000 Mark werden für die intensivere Forschung auf der Suche nach dem Erreger der geheimnisvollen Schweineseuche von den Wissenschaftlern benötigt. Der Forschungsverbund kann dann über den Rahmen der „normalen“ personellen und materiellen Ausstattung hinaus seiner Arbeit nachgehen. Dies machten Experten am Dienstag bei einem Treffen mit Tierseuchenreferenten und Kreistierärzten der betroffenen Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen im Bundeslandwirtschaftsministerium deutlich.

Die Beschaffung der zu gleichen Teilen von den Landwirtschaftministerien Niedersachsens und Nordrhein Westfalens aufzubringenden Summe könnte nach Ansicht des niedersächsischen Tierseuchenreferenten wegen der angespannten Haushaltslage Schwierigkeiten bereiten. Es gelte, mit verstärkten Maßnahmen im Kampf gegen die Seuche den Forderungen der Nachbarländer entgegenzutreten, die teilweise bereits eine vollständige Exportsperre für die niedersächsischen und nordrhein- westfälischen Bestände forderten.

Obwohl die Forschungsarbeiten bereits erste Erfolge aufweisen, wollten sich die Wissenschaftler noch nicht auf einen bestimmten Krankheitserreger festlegen. Die bekannten Grippeviren würden als Erreger der Seuche, deren Kennzeichen Früh-und Totgeburten sind, ausgeschlossen. Es handele sich offenbar um einen „neuen“ Virus. Die Forschungsarbeiten sollen den Seuchenverlauf, Behandlungs- und Vorbeugemöglichkeiten und die möglichen Krankheitsursachen untersuchen. Insgesamt 250 Betriebe der beiden Bundesländer sollen von Oktober an untersucht werden. dpa