Tutti Frutti schlägt Pro 7

■ Widerspruch gegen Lizenzvergabe / Vorerst bleibt RTL plus auf Kanal 36

Der Landesrundfunkausschuß hat entschieden: Der Widerspruch des Münchener Privatsenders Pro 7 gegen die Vergabe einer Bremer Sendefrequenz an RTL plus wird abgewiesen. Damit ist für die Sendungen des Kölner Senders auf dem Bremer Kanal 36 alles wieder tutti frutti.

Pro 7 hatte den Widerspruch gegen die Frequenzvergabe damit begründet, daß sie das bessere Programm böten. 90 Prozent des Münchener Programms besteht aus Spielfilmen. Weiter habe die Landesmedienanstalt das Pro 7-Produktionsangebot nicht geprüft. Ein weiteres Argument aus München: RTL plus sei bereits bestens in der Republik verbreitet.

Bei der Entscheidung hat sich der Ausschuß streng an die Vergabeauflagen des Landesmediengesetzes gehalten. Danach war ausschlaggebend, daß die Münchner im Gegensatz zu RTL plus kein Regionalprogramm machen. Ebenfalls nachteilig für Pro 7 hat sich ausgewirkt, daß die Gesellschaft keine Eigenproduktionen herstelle: Pro 7 ist ein reiner Kaufsender.

„Uns interessiert im Zusammenhang mit der Vergabe von Frequenzen vor allem Bremer Aspekte“, erklärte der Direktor der Landesmedienanstalt, Das Angebot von Pro 7, künftig Spielfilme in Bremen synchronisieren zu lassen, sei wenig attraktiv, weil es in der Hansestadt dafür gar keine Untenehmen gäbe. Grund zur Freude hat Tele 5: Der Sender hatte seinen Widerspruch zurückgezogen und abgewartet, daß Pro 7 die Kastanien aus dem Feuer holt. mad