Richtungswechsel für Müll-Lawine

Dresden (taz) — Dem Töpfer-Ministerium ist die sächsische Landeshauptstadt einen Schritt voraus. Die Dresdner dürfen Einwegverpackungen in den Verkaufshallen lassen oder wieder dort abliefern und der Handel muß den Müll annehmen. Das legt die kürzlich in Kraft getretene Abfallsatzung der Stadt fest. Mit dem Dezernat Kommunale Dienste hat auch die Grüne Liga e.V. an der Satzung mitgearbeitet. Nun wartet die Stadt auf die Landesabfallsatzung.

Betriebe, Gewerbe und Einrichtungen haben Wertstoffe wie Papier, Altglas, Kunststoffe, Metalle und Textilien, zu sammeln und von sich aus einer Wiederverwertung zuzuführen. Dresden setzt auf die Vermeidung von Abfällen und will den Begriff „Entsorgung“ möglichst umkehren — bis hin zu den Verursachern. So ebnet die Satzung auch den Weg zu abfallärmeren Märkten. Die Händler auf Märkten und Straßen sollen verpflichtet werden, nur Mehrwegverpackungen zu führen und leer wieder anzunehmen. Für Sammelcontainer, die Hausmüll sortiert aufnehmen, fehlt bislang in der Stadtkasse das Geld. Die Stadt will ein Sammelsystem aufbauen, das vielen BürgerInnen einen Sammelplatz zur Verfügung stellt. Auch Recycling-Höfe als Abgabestelle für Wiederverwertbares sollen eingerichtet werden, um den knappen Deponie-Raum nicht durch recyclebare Stoffe zu belasten. Dafür fehlt auch noch ein System von Kompostierungsanlagen und „Grünen Tonnen“ für Bio- Müll. dek