Schweigen und 1 Flugschrift

■ 700 auf Ostermarsch-Kundgebung / Kaum Transparente, kein Schwung

31 Jahre Bremer OstermarschFoto: Jörg Oberheide

Knapp 700 Menschen trafen sich am Ostersamstag auf dem Bahnhofsvorplatz, um die 31jährige Tradition des Ostermarsches in Bremen hochzuhalten. Schweigend zogen sie auf der üblichen Demoroute durch die Innenstadt. Anders als früher gelangte nur eine einzige Flugschrift zur Verteilung, der Aufruf des Bremer Friedensforums.

Die im Aufruf enthaltene Forderung, die Landesregierung möge Rüstungsexporte über bremische Häfen unterbinden, hatte im Vorfeld der Veranstaltung Proteste ausgelöst: Vor allem die sozialdemokratischen UnterstützerInnen mochten dieses Ansinnen an die großteils dem Land gehörende Bremer Lagerhausgesellschaft nicht vorbehaltlos unterschreiben.

Die Hauptrede hielt Pastor Wolf-Udo Smidt. Er warnte vor der Gefahr, daß Kriege durch den angeblich „erfolgreichen“ Golfkrieg wieder salonfähig werden könnten. „Der Golfkrieg könnte jetzt die Produktion von Rüstungsgütern neu beleben“. Smidt sprach gegen eine Beteiligung der Bundeswehr an UN-Truppen. „Ich denke, uns Deutschen steht es gut zu Gesicht, wenn wir unsere wiedergewonnene staatliche Souveränität nicht ausgerechnet dadurch ins Spiel bringen, daß wir der UNO deutsche Soldaten anbieten.“ Thorsten Richter