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Bilder aus dem Ghetto

■ Fotos aus dem Warschauer Ghetto aufgetaucht

Jerusalem (dpa) — Nach nahezu 50 Jahren ist jetzt in Israel eine Serie von Fotografien aufgetaucht, die ein deutscher Soldat im Sommer 1941 im Warschauer Ghetto aufgenommen hatte und die nach Meinung von Experten ein bedeutendes historisches Dokument darstellen. Der heute 80jährige in Münster lebende Willi Georg, ein gelernter Fotograf, hatte am 26. Juni 1941 als Soldat die Sondergenehmigung erhalten, im ansonsten geschlossenen Warschauer Ghetto zu fotografieren. Von den insgesamt 15 Filmen, die er dort belichtete, wurden jedoch von der deutschen Ghetto-Polizei 11 beschlagnahmt. Nach dem Krieg „vergaß“ Georg die 147 verbliebenen Negative zunächst. Vor einigen Jahren bot er das historische Material der Jüdischen Gemeinde in Münster an, die nach einem Bericht der Tageszeitung 'Jedioth Achronot‘ kein Interesse an der Veröffentlichung gezeigt habe. Durch einen Zufall wurde das Material schließlich von einem britischen Juden ausfindig gemacht, der die Fotos ab 8. April erstmals in einer Sonderausstellung in London zeigen will. Nach Meinung israelischer Experten sind die Fotos von besonderem dokumentarischen Wert, weil sie nur drei Monate vor jener Serie aufgenommen wurden, die ein anderer deutscher Soldat im Warschauer Ghetto fotografierte und die im jetzt möglichen Vergleich bereits eine deutliche Verschlechterung der Lebensbedingungen für die jüdische Bevölkerung zeigen. Die Fotos sollen künftig im israelischen Holocaust-Museum Jad Waschem ausgestellt werden.

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