SPD-Frau will Männer besteuern

Hannover (taz) — Die Einführung einer „Männersteuer“, die Projekte für mißhandelte Frauen und Kinder mitfinanzieren soll, hat die niedersächsische SPD-Landtagsabgeordnete Bärbel Tewes verlangt. Dem Verursacherprinzip folgend, so erklärte die frauenpolitische Sprecherin ihrer Fraktion am Mittwoch in Hannover, solle die Steuer von allen erwachsenen Männern erhoben werden, „um die lebenslangen Schäden reparieren zu helfen, die von Männern angerichtet werden“. Aus der Steuer sollten Einrichtungen wie Frauen- und Mädchenhäuser, Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen ihre Finanzmittel erhalten. Die SPD- Politikerin rechnet damit, daß der Finanzbedarf dieser Einrichtungen in Zukunft noch erheblich ansteigen wird. Allein das rot-grün regierte Niedersachsen will im Jahr 1991 9,1 Millionen DM für mißhandelte Frauen und Mädchen ausgeben. Noch im Jahr 1990 hatte das Land lediglich 2,1 Millionen für diese Hilfen bereitgestellt. ü.o.