Keine Almosen für Alte

■ DAG fordert eine Pflegefall-Versicherung

Die DAG will sich in die Debatte um die Pflegeversicherung einschalten. Eine umfassende Pflegeabsicherung für die stationäre Betreuung von Schwer-und Schwerstpflegebedürftigen müsse im Rahmen eines neuen, bundesweit gültigen Pflegefinanzierungsgesetztes gewährleistet werden, erklärte gestern der Bezirksleiter der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft (DAG), Hartmut Frenzel. Er bezeichnete es als „menschenunwürdig, wenn als Ergebnis jahrzehntelanger Arbeit nur das Almosen eines Taschengeldes der Sozialhilfe bei Unterbringung in Altenpflegeheimen bleibe“, sagte Frenzel.

Mit dem bisher gültigen Gesundheitsreformgesetz sind zwar Leistungen zugunsten Schwer- und Schwerstpflegebedürftigen bei ambulanter Pflege festgelegt worden, die stationäre Pflege, die zu Kosten bis zu 5.000 Mark monatlich führen kann, ist jedoch nicht geregelt. Selbst Pflegebedürftige mit hohem Alterseinkommen können diese Kosten nicht alleine finanzieren. Durch die Beteiligung von Bund, Ländern, den Betroffenen selbst sowie den Krankenkassen könne eine Kostenteilung erzielt werden.

Das oberste Ziel müsse jedoch nach wie vor die Vermeidung von Pflegebedürftigkeit sein, deshalb, so appelliert Hartmut Frenzel, müsse die Devise „Rehabilitation vor der Pflege“ von den Krankenkassen verstärkt umgesetzt werden. jf