Markthalle wird zum Astoria

■ Gastronom Grunert und Konzertagentur Born mieten 40 Millionen-Halle

Das monatelange Ringen um die Zukunft der Bremer Markthalle hat ein Ende. Gestern unterschrieben der Achimer Großgastronom Achim Grunert (42) und der Bremer Konzertveranstalter Charly Born (37) einen Mietvertrag mit den Frankfurter Besitzern Korn, Korn und Arend. Grunert und Born mieten das für 40 Millionen Mark umgebaute Schwimmbad mit ihrer gemeinsamen „Astoria-Gastronomie und Veranstaltungsgesellschaft.

Abgeschlagen wurden mit dieser Entscheidung die Modernes- Betreiber Heiner Hellmann und Edo Woltersdorff, die in der Markthalle ein kombiniertes Veranstaltungs- und Medienzentrum errichten wollten. „Wir hatten den Eindruck, daß die Astoria das bessere Konzept und die besseren Finanzierungsmöglichkeiten hat“, erklärte Markthallen-Manager Klaus Terasa. Jetzt muß die Markthalle noch einmal „in Millionenhöhe“ (Terasa) umgebaut werden, um den Ansprüchen der Astoria gerecht zu werden. Am 3. September soll dann die erste Astoria-Veranstaltung steigen.

Grunert und Born setzen auf ein zugkräftiges „Breitenangebot“, d.h: es entsteht dort ein kommerzielles Veranstaltungszentrum. Die Halle, in der vor einem Jahr an über einhundert Ständen Giros, Giros Pita und Giros Pitta verkauft wurden, wird durch drei Rolltore unterteilt. Je nach Veranstaltung, von Kleinkunst bis Konzerte „in der Größenordnung von Heinz-Rudolf Kunze“ (Charly Born) soll die Fläche unterteilt werden können. Bis zu 3.000 Menschen sollen auf den 4.000 qm Platz finden.

Bereits am Montag abend hatte der Beirat Mitte sein grundsätzliches Einverständnis gegenüber einer Nutzungsänderung der Markthalle signalisiert. „Worüber wir sicher noch reden müssen, dind die Verkehrsprobleme, die mit einem Veranstaltungszentrum auf uns zukommen“, faßte Ortsamtsleiter Heck die Diskussion zusammen.

Für die Modernes-Betreiber kam die Entscheidung der Markthallen-Investoren nicht überraschend: „Die haben eine Miete geboten, wo wir nicht mehr mithalten können“, kommentierte Heiner Hellmann. Das Modernes am Neustadswall wird weiterbetrieben. Ein neues Projekt im Betriebsratsgebäude der ehemaligen AG Weser ist allerdings gestorben. „Mit dem Aladin, Modernes, der Stadthalle und dem Astoria gibt es jetzt zu viele Läden in der Größenordnung“, meinte Hellmann. Markus Daschner