■ UDSSR
: Dekret gegen Krise in der Landwirtschaft

Moskau (dpa) — Der sowjetische Präsident Michail Gorbatschow hat die Regierung der UdSSR und die Republikführungen per Dekret angewiesen, die Versorgung der Landwirtschaft vor allem mit Treibstoffen und Ersatzteilen zu gewährleisten. Außerdem sollen Arbeiter und Studenten zum Ernteeinsatz verpflichtet werden: „Ausgehend von früheren Beschlüssen der UdSSR sollen in Zwei- Wochen-Frist Verträge über den Einsatz von Arbeitskräften aus Betrieben, Organisationen und Lehranstalten zur Hilfsarbeit auf dem Land abgeschlossen werden“, forderte der Präsident. Trotz Rekorderträgen im vergangenen Jahr war ein Teil der Ernte nicht eingebracht worden, da nicht alle Maschinen einsatzbereit waren und zahlreiche Angestellte, Studenten und Schüler den Ernteeinsatz verweigerten. Gorbatschow versucht mit dem Erlaß auch die ins Stocken geratene Teilprivatisierung im Agrarsektor zu voranzubringen. Die Wünsche der Bürger nach Boden sollen umgehend erfüllt werden und zwar auch auf Kosten der Kolchosen und Sowchosen.

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