Probebohren im Watt beendet

Norddeich (dpa) — Gestern wurden die umstrittenen Probebohrungen des norwegischen Erdgasunternehmens Statoil im Wattenmeer für die 600 Kilometer lange Pipeline durch die Nordsee bis nach Emden beendet. Damit sind zwei Tage vor Ablauf der wegen der beginnenden Brutzeit gesetzten Frist die 14 genehmigten Bohrproben entnommen. Vorübergehend befand sich ein Teil von ihnen im Besitz von Greenpeace, nachdem Umweltschützer das Bohrschiff geentert hatten. Ihr Plan, die Bohrkerne der Landesumweltministerin und früheren Greenpeace-Funktionärin Monika Griefahn (parteilos) in Hannover zu überbringen, schlug fehl. Die Wasserschutzpolizei stoppte das Greenpeace-Auto mit den Bohrkernen nach wenigen Kilometern.

Die von Statoil bevorzugte Trassenführung über den östlichen Zipfel der Insel Norderney und durch die Ruhezone des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer wollen die Umweltschützer verhindern. Eine Pipeline vertrage sich nicht mit der Ruhezone des Nationalparks. Die Entscheidung darüber, ob die Pipeline durch das Wattenmeer führen darf, wird am Ende eines Raumordnungsverfahrens mit einer Umweltverträglichkeitsprüfung stehen.