Wurst fast ohne Fett

■ Könecke erweitert erfolgreiche Produktpalette

„Nie wieder Schwein“, so der Stern-Titel in der letzten Woche. Ein „unerfreuliches Thema“ für die Firma Könecke, die seit 60 Jahren in Bremen Wurst herstellt — zu 75 Prozent aus Schweinefleisch, so Marketingchef Walter Roth.

Noch scheint jedoch der simple Werbespruch „Prima Wurst aus gutem Fleisch“ die KäuferInnen zu überzeugen. Das läßt jedenfalls die Bilanz des letzten Geschäftsjahres vermuten, die gestern bei kalorienarmem Wurstsalat, kalorienreduzierten Wurstbroten und Mini-Salamis vorgestellt wurde. 1990, so der Vorsitzende der Geschäftsführung, Rolf Lenz, konnte die Firma Könecke die Nachfrage kaum decken.

Die 21prozentige Umsatzsteigerung auf 300 Millionen Mark im Jahr 1990 will das Unternehmen in diesem Jahr noch einmal um elf Prozent überbieten. Der Umsatz in den neuen Bundesländern — 1990 drei Millionen Mark, soll sich in diesem Jahr verfünffachen.

Die Firma setzt sowohl in der Werbung als auch in der Produktpalette auf neue Trends: „Leicht und lecker“ —Wurst verspricht Genuß mit weniger Fett. Kleine Portionen, in Scheiben geschnitten und in Plastik verschweißt, sollen dem Bedürfnis „bequem, schnell und frisch“ entsprechen. Auch Umweltgesichtspunkte kommen, so Walter Roth, nicht zu kurz: Die Wurstscheiben umgibt nicht mehr PVC, sondern Polyäthylen, die Produktionsanlagen werden wasser- und energiesparend und mit „natürlichen Reinigungsmitteln“ gereinigt, die Produktionsanalagen mit modernen Rauchverbrennungsanlagen ausgestattet.

Könecke beschäftigt in seinen vier Werken in Bremen, Delmenhorst und Berlin insgesamt 1.040 MitarbeiterInnen. bear