Wird Rostock Atommüll-Hafen?

Schwerin (adn) — Offensichtlich ist geplant, radioaktive Abfälle aus verschiedenen Bundesländern durch Mecklenburg-Vorpommern zum Hafen Rostock zu fahren und von dort nach Schweden zu verschiffen. Dies geht aus einem „Umweltpolitischen Konzept für Mecklenburg- Vorpommern“, erarbeitet im Oktober 1990, hervor. Das Papier ist als „Erste Leitlinien“ des Umweltministeriums ausgewiesen, jedoch vor dem Amtsantritt der mecklenburg- vorpommerschen Umweltministerin Uhlmann entstanden. Nachdem Bürgerproteste in den alten Bundesländern die Verschiffung des Atommülls über die Häfen in Hamburg, Kiel und Lübeck behinderten, wird nun offensichtlich versucht, die brisante Ladung über die neuen Bundesländer loszuwerden.

Uhlmann betonte, sie wisse nicht, welche umweltpolitischen Ideen vor ihrem Amtsantritt entwickelt worden seien. Zudem hätte noch bis zum 1. Juli ausschließlich die gemeinsame Einrichtung der Länder für Energie- und Strahlenschutz mit Sitz in Berlin das entsprechende Genehmigungsrecht. Erst nach diesem Zeitpunkt obliegen derartige Entscheidungen den Ministerien der einzelnen Länder. Läge die Entscheidungskompetenz in ihrem Hause, so würde sie den Transport untersagen.