Der „Stern“ wird voll gesperrt

■ Neue Baustellen werden heute an Bremer Verkehrsknotenpunkten eröffnet

Ein Hauptknoten des innerstädtischen Verkehrs, der Schwachhauser „Stern“, wird an diesem Wochenende vollständig gesperrt. Ab Montag gibt es dort dann statt eines Kreisverkehrs eine ampelgesteuerte Kreuzung zwischen Hollerallee und Parkallee, Wachmannstraße und Hermann-Böse-Straße werden dagegen vollständig abgetrennt. Sie enden dann vor dem Stern in Wendeplätzen. Gleichzeitig beginnen am Wochenende noch weitere umfangreiche Straßenbaumaßnahmen, die den Bremer Autoverkehr in den nächsten Wochen ordentlich stören werden.

Der Stern wird mindestens bis Ende dieses Jahres Baustelle bleiben. Unter dem Kreisel muß ein Abwasserverteiler in der Größe eines Einfamilienhauses gebaut werden. Er ist Teil des großen Programms „Mischwasser 90“, das dazu führen soll, daß in Bremen die Hausabwässer nicht länger mit Straßenabwasser vermischt werden und sich die Kanalisation bei starken Regengüssen ungeklärt in die Weser und ihre kleineren Zuflüsse ergießt.

Verkehrsplaner Klaus Hinte möchte die Gelegenheit nutzen, um während der Bauzeit zu prüfen, ob der Stern in Zukunft eine Ampelkreuzung bleiben soll. „Der Stern wäre dann aber kein Stern mehr“, hält ihm der Chef des Planungsamtes, Detlef Kniemeyer, entgegen. Schon Mitte des letzten Jahrhunderts sei die zentrale Schwachhauser Kreuzung als Kreisverkehr eingerichtet worden. Allein aus Gründen der Stadt-Tradition solle er deshalb auf jeden Fall nach Abschluß der Bauarbeiten wieder in der ursprünglichen Form hergestellt werden, meint Kniemeyer.

Während eine Ampelkreuzung nämlich eine rein verkehrstechnische Zweckanlage sei, handele es sich bei einem Kreisel stets um „eine kleine andere Welt“. Auch wenn die womöglich unter Sicherheitsaspekten der normalen Kreuzung unterlegen sei, gehöre sie als fester historischer Bestandteil ins Stadtbild. „In der Leistungsfähigkeit für den Verkehrsfluß ist ein Kreisel bestimmt nicht schlechter als eine Ampelkreuzung“, ergänzt Stadtplaner Kniemeyer.

Die neuen Straßenbaumaßnahmen auf einen Blick:

Nur etwa zwei Wochen werden die Kanalbauten auf der Wilhelm-Kaisen-Brücke dauern. Die stadtauswärts führende Fahrspur wird während der Arbeiten voll gesperrt. Sie beginnen allerdings womöglich erst in der übernächsten Woche.

Von Anfang Mai bis Ende September wird es auch auf der Autobahn A1 eng. Zwischen den Anschlußstellen Arsten und Uphusen wird der Verkehr auf je zwei schmale Spuren pro Fahrtrichtung zusammengedrängt, um die Fahrbahn von Grund auf zu erneuern.

Bauarbeiten gibt es zur Zeit auch auf der Erdbeerbrücke. Bis zum 19. April muß abwechselnd eine der beiden Spuren voll gesperrt werden, um die Brückenlager zu warten. In den nächsten Jahren soll die Brücke dann vollständig erneuert werden.

Nur einspurig ist zur Zeit auch die Borgfelder Wümmebrücke zu befahren. Erst in drei bis vier Wochen sollen die wackeligen Brückenstützen wieder so verstärkt sein, daß der Verkehr ungehindert fließen darf.

Im Herbst soll dann mit den Bauarbeiten für einen kompletten Neubau der Wümmebrücke begonnen werden. Während der Bauzeit muß der Verkehr über eine Behelfsbrücke fließen, die ein paar Meter neben der Baustelle aufgestellt wird. Ase