Städte und Urwälder

■ Eine kleine Zusammenstellug touristischer Sehenswürdigkeiten in Polen / "Schweißtropfen der Sonne" an der Bernsteinküste, Urwälder und Seen in Masuren, Skigebiete in den Karpaten

Danzig: Mit Gdansk haben die polnischen Denkmalpfleger ihr Meisterstück abgeliefert. Der Wiederaufbau Danzigs gilt auf der ganzen Welt als vorbildlich. Polnische Denkmalpfleger werden heute um Beratung gebeten, wenn es gilt, eine historische Stadt im Sinne ihrer alten Baumeister neu entstehen zu lassen. Für jeden Polenbesucher steht Danzig auf dem Pflichtprogramm ganz oben. Um den ganzen Reiz dieser Stadt auf sich wirken zu lassen, sind einige Tage Zeit nötig.

Bernsteinküste: Die sogenannte Bernsteinküste erstreckt sich zwischen Danzig und der russischen Grenze. Das Weichseldelta und der polnische Teil der Frischen Nehrung/ Mierzeja Wislana liefern bis zum heutigen Tage einen scheinbar unerschöpflichen Reichtum dieses Goldes der Ostsee. Leider wird neben dem Bernstein immer mehr Unrat an die Küste gespült. Für den Touristen ist es daher ein wenig attraktives Unterfangen, zwischen dem Müll der Ostseeanrainer nach diesen versteinerten »Schweißtropfen der Sonne« zu suchen.

Der Wolliner Nationalpark/ Wolinski Park Noarodowy ist ein Anziehungspunkt der Ornithologen aus der ganzen Welt. In diesem erst 1960 eingerichteten Schutzgebiet haben die letzten wild lebenden Seeadler Europas eine Zufluchtsstätte gefunden. Der 46 Quadratkilometer große Park läßt sich auf ausgeschilderten Routen durchwandern und bietet wegen seines einzigartigen Reizes auch ornithologisch wenig Interessierten ein erholsamen Aufenthalt.

Warschau: Die Hauptstadt Polens gilt als die lebendigste und weltoffenste Metropole des ehemaligen Ostblocks. Nach schweren Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg entstand die Stadt an der Weichsel aus Ruinen neu. Die Aufbauleistung unter der damaligen kommunistischen Regierung wird von der jetzigen Generation nur unzureichend gewürdigt. Die Millionenstadt hofft auf eine Zukunft als Mittler zwischen West- und Osteuropa im dritten Jahrtausend.

Masuren bildet das größte zusammenhängende Urwaldgebiet Europas. Diese Landschaft ist die »grüne Lunge« Polens. Hunderte von Seen, die größtenteils der obersten Sauberkeitsklasse angehören und miteinander durch Kanäle und Flüsse verbunden sind, stellen ein Paradies für Wasserwanderer dar, das in der Welt seinesgleichen sucht. Der Landstrich an der Grenze zur Sowjetunion ist kaum industrialisiert und traditionell kleinbäuerlich geprägt. Was dem Besucher als malerisch erscheint, wird von vielen Einheimischen als rückständig empfunden.

Karpaten: Im Südosten Polens erstrecken sich die nördlichen Ausläufer der Karpaten. Die hohe Tatra bildet das Zentrum des Alpinismus in Polen und gilt wegen ihrer Naturschönheiten als besonders reizvoll. Weite Teile der Karpaten wurden zu Naturschutzparks erklärt. Viele der Karpatengipfel erreichen Höhen von mehr als 2.000 Metern.

Mit freundlicher Genehmigung zusammengestellt aus dem brandneuen Reisehandbuch »Das neue Polen« von Reiner Elwers, Trescher-Verlag Berlin. Das Piroggenrezept ist ebenfalls daraus entnommen.