Abschied von einem Opfer des Ausländerhasses

■ DresdnerInnen trauern um den ermordeten Jorge Gomondai

Dresden (taz) — Sie zogen von der Kreuzkirche durch die Stadt hin zum Tatort: Rund 3.000 DresdnerInnen, die am Donnerstag Abschied nahmen von Jorge Joao Gomondai. Der junge Mann aus Mosambik war am Ostersonntag von Rechtsradikalen aus der fahrenden Straßenbahn gestoßen worden. Er überlebte seine Verletzungen nicht.

Auch während des Trauerzuges wurden die TeilnehmerInnen unangenehm daran erinnert, daß dieser rassistische Ausbruch kein Einzelfall bleiben wird. An die hundert Skins empfingen sie und gröhlten: „Ausländer raus!“

Dann versuchten sie, Jagd auf die AfrikanerInnen in dem Trauerzug zu machen. Sofort griffen DemonstrantInnen ein, sehr viel später erst die Dresdner Polizei. REPORTAGE SEITE 6