Gefährliche Begegnungen

Eine Schreckensmeldung aus Australien erschüttert Reptilienfreunde. Auf einer Krokodilfarm sind über 1.000 Tiere an Streß eingegangen. Eine Expertengruppe soll nun versuchen, die restlichen 500 Krokodile auf der Farm zu retten. Obwohl in freier Natur nur ein Prozent der Krokodile überlebt, sei die Rate von 69 Prozent auf der privaten Farm völlig inakzeptabel, meinte Umweltminister Bob Pearce. Unter diesem einem Prozent, das in Freiheit aufwächst, findet man mitunter wahre Prachtexemplare. Eines davon bekam kürzlich ein sportliches Ehepaar zu sehen. Danny und Rigula Waser paddelten ein bißchen mit ihrem Aluminiumkanu herum, als sie von einem vier Meter langen Krokodil angegriffen wurden. Die beiden schwammen um ihr Leben und blieben unverletzt. Umweltschützer sind jetzt auf der Suche nach dem Riesen. „Wenn das Biest nicht bald gefaßt wird, wird es jemanden auffressen“, behauptet Krokodilparkbesitzer Don Wieringa. Das letzte Krokodilunglück in Westaustralien ereignete sich vor vier Jahren, als ein drei Meter langes Reptil ein Fotomodell als Frühstück benutzte.

Nicht nur durch freilebende, sondern auch durch gefangene Tiere kommen hin und wieder Menschen ums Leben. Im französischen Lille wurden letzte Woche die Überreste eines 70jährigen geborgen. Der alleinstehende Rentner hielt einen Schäferhund, einen Collie und einen Mischling in seiner Wohnung. Wahrscheinlich kam es zu einem Kampf um die Rangordnung, den der Rentner verlor.

Wenn Tiere sich streiten, sollte man besonders vorsichtig sein. Zweifellos bewies eine 27jährige Tierpflegerin im Zoo von San Diego eine Menge Mut, als sie in einen Kampf zwischen zwei indischen Elefantenkühen schlichtend eingreifen wollte. Aber naiv oder besser gesagt dämlich war der Versuch trotzdem. Sich streitenden Elefanten als Schiedsrichter anzubieten — ich bitte euch. Die Frau starb an ihren schweren Kopfverletzungen.

Auch kleine Tiere können gefährlich werden. In Rendsburg wurden zwei Menschen von einem Vogel gekillt. Die 48jährige Frau und den 41jährige Mann fand man mausetot in ihrem Wohnhaus. Nach Angaben der Kriminalpolizei ergab die gerichtsmedizinische Untersuchung, daß die beiden an einer Kohlenmonoxidvergiftung gestorben waren. Im Schornstein des Hauses wurde schließlich ein Dohlennest entdeckt. Es füllte den Abluftweg für die Gasheizung vollständig aus. Karl Wegmann