Friedrichstadt-Investor ausgetrickst?

■ Deutsch-französisches Firmenkonsortium wurde nicht zum Wettbewerb zugelassen

Mitte. Ärger beim Investorenwettbewerb zu den »Friedrichstadt-Passagen«: Ein deutsch-französisches Konsortium fühlt sich von der Treuhandanstalt, dem Initiator, ausgebootet. Die Investorengruppe, zu der auch die Dresdner Bank und die Heidelberger Unternehmensgruppe Roland Ernst gehört, ist gestern morgen im Kronprinzen-Palais offenbar überraschend nicht zur Präsentation des Wettbewerbs zugelassen worden. Die Zulassung sei aus formalen Gründen abgelehnt worden, sagte ein Sprecher des Dresdner Bank.

Nach Angaben von Roland Ernst sind die Entwürfe des Konsortiums in ständiger Abstimmung mit dem Koordinationsbüro des Preisgerichts eingereicht worden. Auch sei eine Nachreichung weiterer Unterlagen genehmigt worden. Der Senat und die Treuhandzentrale hätten ihre Unterstützung signalisiert, damit das Konsortium seine Vorstellungen zur Bebauung noch nachreichen könne, hieß es. Die Wettbewerbsergebnisse sollen heute vorgestellt werden.

Die »Friedrichstadt-Passagen« zwischen Französischer und Mohrenstraße sollen abgerissen werden, möglicherweise werden in den Neubau aber alte Teile der nicht fertiggebauten Passagen integriert. Vorgesehen sind drei Häuserblöcke in der klassischen Berliner Traufhöhe mit Einzelhandel, Gastronomie, Dienstleistungs-, Freizeit- und Kultureinrichtungen. In den Obergeschossen sollen Büros, Praxen und Wohnungen entstehen. Das Projekt hat ein Investitionsvolumen von etwa einer Milliarde Mark. Die Bauverwaltung schätzt, daß durch den Neubau bis zu 4.000 Arbeitsplätze geschaffen werden. Aus Zeitgründen hatte der Senat und die Treuhandanstalt ein eingeschränktes Investorenauswahlverfahren durchgeführt, bei dem sich fünf Bewerber aus dem In- und Ausland qualifizierten. diak