Der Regisseur David Lean ist tot

■ Er starb mit 83 Jahren in einem Londoner Krankenhaus

David Lean wurde am 25. März 1908 in Croydon in der Nähe von London in eine strenge Quäker-Familie hineingeboren. Aus religiösen Gründen verbot ihm sein Vater Vergnügungen jeder Art — natürlich auch Kinobesuche. Mit 19 verließ er das Elternhaus und jobbte in den Londoner Lime Grove Filmstudios. Im Laufe der Jahre arbeitete er sich zum Chefcutter hoch und wurde dann Herausgeber einer Filmzeitschrift. Seinen ersten eigenen Film brachte Lean 1942 heraus. Es war der mit viel Lob und Auszeichnungen bedachte Kriegsfilm In Which We Serve. Es folgten This Happy Breed (1943), Brief Encounter (1945) und Geheimnisvolle Erbschaft (1946) nach einem Charles-Dickens-Roman, der mit drei Oscars ausgezeichnet wurde. Der 1957 gedrehte Streifen Die Brücke am Kwai mit Alec Guinness in der Hauptrolle heimste gleich sieben Oscars ein und machte den britischen Regisseur weltberühmt. 1962 lieferte David Lean sein Meisterstück ab: Lawrence von Arabien erhielt ebenfalls sieben Academy Awards, darunter Leans zweiter Oscar für die beste Regie. Ein weiterer Welterfolg wurde die Verfilmung des Boris-Pasternak-Epos' Doktor Schiwago von 1965. Die kitschige Liebesgeschichte Ryan's Tochter floppte an der Kinokasse und wurde von der Kritik vollständig niedergemacht. Verletzt zog sich der Regisseur zurück und drehte erst 14 Jahre später einen neuen Film, Reise nach Indien. Einen neuen Film, Nostromo, konnte der schwerkranke Regisseur nicht mehr zu Ende bringen. David Lean starb letzten Dienstag 83jährig in einem Londoner Krankenhaus. kweg