Polizei schützt Ausländer am 20. April

Berlin. Bestimmte bezirkliche und private Einrichtungen sollen von der Polizei heute besonders geschützt werden, erklärte gestern ein Sprecher der Polizei auf Anfrage. Anlaß ist das heutige Datum — am 20. April hätte Adolf Hitler seinen 102. Geburtstag —, Hinweise auf Aktionen von Skinheads oder von organisierten Rechtsradikalen gebe es aber nicht, man wisse nur von Gegenaktionen. Der Polizeipräsident habe zusammen mit der Ausländerbeauftragten eine Liste gefährdeter Ausländerwohnheime aufgestellt, die von uniformierten und zivilen Einsatzkräften geschützt würden, erzählte der Sprecher weiter. Wie die taz erfuhr, soll heute ein Jugendclub, dem in den vergangenen Tagen Übergriffe angedroht worden sein sollen, geschlossen haben, weil dem Bezirk der zugesagte Schutz für das Jugendzentrum nicht gereicht habe, hieß es. Verstärkten Schutz für Ausländereinrichtungen hatte gestern Hans Nisblé, Sozialstadtrat im Wedding, gefordert. Die Bedrohung von Nichtdeutschen müsse am heutigen Tage ernstgenommen und der ständig wachsenden Fremdenfeindlichkeit Einhalt geboten werden, erklärte der SPD-Politiker. Heinz Galinski, Vorsitzender des Zentralrates der Juden in Deutschland, protestierte gestern bei Sachsens Ministerpräsident gegen ein in Dresden geplantens Treffen von Rechtsradikalen: Es sei kaum zu glauben, daß solch ein Treffen möglich ist. diak