Tanker „Haven“ hält dicht

Genua (ap) — Rauhe See und ein böiger Nordwind haben am Wochenende den Kampf gegen die Ölpest im Ligurischen Meer behindert. Die Boote, von denen aus das Öl aus dem havarierten und vor einer Woche gesunkenen Tanker „Haven“ an der Ausbreitung gehindert werden soll, blieben trotz des schlechten Wetters im Einsatz. Antonio Alati, der Hafenmeister von Genua, sagte am Sonntag, nach seiner Einschätzung sei der größte Teil des auf dem Meer treibenden Öls beseitigt worden. Wenn alles gutgehe, fügte Alati hinzu, könne die erste Phase des Reinigungsunternehmens in den nächsten Tagen abgeschlossen werden.

Aus dem Tanker fließt derzeit nur noch wenig Öl ins Meer. Über die Menge des in dem Schiff verbliebenen Rohöls wollte ein Sprecher der Hafenmeisterei aber keine Angaben machen. Wie es hieß, versuchten Taucher, ein weiteres Ausströmen des Öls zu verhindern. Experten haben erklärt, daß ein Großteil der 160 Millionen Liter Öl, mit denen die „Haven“ beladen war, vor dem Untergang verbrannt sei. Demnach sollen weniger als 7,6 Millionen Liter verklumptes Öl in dem gesunkenen Tanker verblieben sein. Umweltgruppen haben erklärt, daß sich in dem Schiff noch bis zu 68 Millionen Liter Öl befinden könnten.

Der italienische Tourismusminister Carlo Tognoli erklärte am Samstag, er werde im Kabinett anregen, eine Werbekampagne in Italien und im Ausland zu finanzieren, um zu verhindern, daß Touristen die Nordwestküste der italienischen Riviera nach dem Tankerunglück meiden. Zahlreiche Reisen in diese Gegend seien bereits storniert worden.