Kinderplan auf dem Behördenweg

■ Nächste Woche soll der Senat das Konzept der Sozialbehörde verabschieden

Am Ende der Woche werden voraussichtlich die Ablehnungsbescheide für das Kindergartenjahr 1991/92 verschickt werden. Insider rechnen mit mindestens 2.000 wie in den vergangenen Jahren. Allein im Kindergarten Thedinghauser Straße werden es 70 Eltern sein, die ihr Kind nicht unterbringen können. Währenddessen erreicht die Broschüre der Sozialbehörde „Kindergärten und Horte in der Stadtgemeinde Bremen“ ihre Adressaten: Eltern, Kindergärten und deren Träger. Wenn sämtliche (auch freien und privaten) Betreuungsangebote für Kinder zusammengerechnet werden, sei schon jetzt eine Versorgungsquote von 85,96 % erreicht, schreibt darin die Sozialsenatorin. 90% Versorgung sind erklärtes Ziel von SPD und Senat, bundesweit wird mit dem gerade reformierten Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG) die 100prozentige Versorgung diskutiert.

Doch der Versuch der Sozialsenatorin, ihr Konzept zur „Entwicklung der Tagesbetreuung für Kinder bis 1995“ durch den Senat zu bringen, scheint erneut zu scheitern: „Glaube, Liebe, Hoffnung“ hatte der SPD-Sprecher in der Sozialdeputation, Reinhold Stiering, einer nachfragenden Deputierten vergangene Woche signalisiert.

In einem ersten Versuch war die Vorlage im November um alle Neubauvorhaben gekürzt, von Uhls langfristigem 120 Millionen-Paket nur die 1991 haushaltsrelevanten zwei Mio. übriggeblieben: Weil sonst der jetzige Senat den im Herbst zu wählenden neuen festlegen würde, „das war die politische Dummheit“, so Senatssprecher Sondergeld. Dies sei außerdem keine Kürzung, sondern lediglich ein „Aufschieben der Entscheidung“ gewesen.

Daß Uhls neuer Vorstoß, den von der Bürgerschaft bis zum Frühjahr geforderten und mit den anderen Ressorts bereits abgestimmten Bericht vorzulegen, jetzt erneut von Senatssitzung zu Senatssitzung verschoben wird, erklärt er mit „Zeitgründen“. Die Zielzahlen aber „sind versprochen“, beteuert er.

Falls der Senat den Bericht nächste Woche verabschiedet, dann werden für die Ausbauplanung besonders die Kindergärten Butjadinger Straße (Woltmershausen), Schlengstraße (Hemelingen), Delfter Straße (Huchting) sowie Standorte in Kattenturm, Marßel und Grohn als „vordringlich“ behandelt. ra