Hodenprellung in Polizeigewahrsam

■ Algerier in Waller Wache „belehrt“ / Revierleiter: „Typisch Muselmane“

Mit zahlreichen blauen Flecken, Schürfwunden und einer starken Hodenprellung endete am vergangenen Donnerstag für den Bremer Algerier Nehila S. der Polizeigewahrsam im 16. Polizeirevier am Waller Wartburgplatz. Nahila S. will jetzt Strafanzeige gegen die vier beteiligten Polizisten stellen. Umgekehrt ist auch gegen ihn Strafanzeige wegen Körperverletzung und Widerstand gegen die Staatsgewalt gestellt worden.

Einigkeit besteht auf beiden Seiten über den Anlaß des Streits: Nahila S. war mit seinen beiden, drei und fünf Jahre alten, Töchtern auf dem Gepäckträger auf der linken Straßenseite die Wartburgstraße entlanggeradelt, als ihn ein Streifenwagen anhielt. Auf die polizeiliche Belehrung reagierte S. abweisend: Wie er seine Kinder transportiere, sei seine Privatsache. Als die beiden Polizisten ihn daraufhin nach seinem Ausweis fragten, entwickelte sich der Streit zu beiderseitigem Geschrei mit Handgreiflichkeiten. Nachdem ein zweiter Streifenwagen zu Hilfe gerufen worden war, konnten die inzwischen vier Polizisten Nahil S. in Handschellen zur Waller Wache abführen.

„Dort haben sie mich bewußtlos geschlagen und mit dem Knie in die Hoden getreten“, sagt Nehila S. Beidhändig habe S. um sich geschlagen, sich auf den Boden geworfen und geschrien, erklären demgegenüber die beteiligten Polizisten in ihrem Bericht. Schließlich wurde S. im Rettungswagen zum Krankenhaus gebracht. Dort ließ er sich jedoch nicht behandeln, sondern ging zu Fuß zurück nach Hause.

Solche Ereignisse seien „typisch für diese Muselmanen“, erklärt sich der stellvertretende Waller Revierleiter, Umlauf, den Vorgang. Seine Verletzungen habe sich S. wohl selber zugefügt, die Hodenprellung könne natürlich auch während des Gerangels „unbeabsichtigt passiert“ sein. Außerdem hätte Nehila S. sich doch von den Polizisten in aller Ruhe über sein verkehrswidriges Verhalten belehren lassen können. „So verhält man sich doch nicht“, kritisiert Revierleiter Umlauf die agressive Reaktion des Bremer Algeriers, „schon gar nicht als Ausländer“. Ase